Kategorie: Tiefdruck

Tiefdruck und seine Peripherie

  • Die Cloud gehört zur Flexpackmaschine dazu, sagt Manfred Bauer

    Die Cloud gehört zur Flexpackmaschine dazu, sagt Manfred Bauer

    Auch für BOBST erscheint es nicht sinnvoll, eine eigene Cloud aufzubauen. Deshalb nutzt BOBST die Microsoft AZURE Cloud für das eigene Datenhosting. Die erste Frage vor der Installation einer Maschine lautet heute: Welche IP bekommt die Maschine? Eine Druck- oder Weiterverarbeitungsmaschine gibt es nur noch mit Cloud-Anbindung und Fernwartung von BOBST. Dafür gibt es gute Gründe. Daten werden für den Kunden gesammelt, Auswertungen können vom Kunden selbst durchgeführt und optimiert werden – und das in einer vertrauten Microsoft-Umgebung.
    Datensicherheit, Verfügbarkeit und Produktionsoptimierung sind die treibenden Kräfte. Damit sinken auch Widerstände und Bedenken bei Kunden und Anwendern.

  • Guido Aufdemkamp von Flexible Packaging Europe zu den Hintergründen des Inno-Meeting Europe

    Guido Aufdemkamp von Flexible Packaging Europe zu den Hintergründen des Inno-Meeting Europe

    Ein Interview von Karsten Schröder mit Guido Aufdemkamp

    … “das eigentliche Ziel ist der Kampf gegen den Klimawandel …”

    Guido, wir haben seit Jahren darüber diskutiert, warum es das Inno-Meeting in Osnabrück nur in deutscher Sprache gibt. Es hat sich im deutschsprachigen Raum als echter Branchentreff etabliert. Mittlerweile reiht Innoform sogar einige Ableger in die Marke Inno-Meeting ein und benutzt sogar eine eigene Website dafür www.inno-meeting.eu . Nun gibt es das erste europäische Inno-Meeting Europe in englischer Sprache in Berlin. Welche Intention verfolgt der europäische Flexpack-Verband mit dieser Kooperation mit Innoform?

    Ein europäischer und offener Branchentreff stellt eine tolle Ergänzung zu unseren zahlreichen Verbandsforen, die nur für Mitglieder zugänglich sind, dar. Da der Schwerpunkt unserer Aktivitäten in Europa liegt, kooperieren wir mit Innoform, um bald die Premiere des ersten europäischen Branchentreffs des gesamten flexiblen Verpackungssektors inklusive Zulieferern und Kunden der eigentlichen Hersteller zu erleben.

    Die Inno-Meetings in deutscher Sprache sind geprägt von technischen Themen und Schwerpunkten. Beispiele hierfür sind Standbeutel, Drucktagung, Barrieretagung und viele mehr. Wo liegt der Fokus konzeptionell beim europäischen Blick auf die Branche im Inno-Meeting Europe?

    In allererster Linie geht es um die ganzheitliche Betrachtung der Wertschöpfungskette rund um flexible Verpackungen. Daher freut es uns sehr, dass die zahlreichen Referenten wirklich die Vielfalt der Branche abbilden. Wir sind überzeugt, dass wir eine tolle Plattform sowohl für Wissensvermittlung als auch für aktive Diskussionen zwischen den Akteuren bieten werden.

    Die Zielgruppe des europäischen Inno-Meetings unterscheidet sich nicht nur regional von der der deutschsprachigen Tagungen. Wen sprecht ihr konkret an?

    Wie bereits gesagt, der eine große Unterschied ist die Europäisierung des Inno-Meeting-Ansatzes, welche übrigens dem Status der Branche entspricht, die seit vielen Jahren den europäischen Binnenmarkt aktiv lebt. Der andere ist die Nicht-Fokussierung auf Teilbereiche, sondern die ganzheitliche Betrachtung der Wertschöpfungskette flexibler Verpackungen, Rohstoff- und Maschinenhersteller, Converter, Abfüller, Handel und Verwerter. Dieser totale Blick auf die Branche mit ihren vielen Akteuren wird das Inno-Meeting Europe zu einem einzigartigen Treffpunkt machen.

    Der Inno-Talk Europe – das Online-Format des Innoform Branchentreffens im 4-Wochen-Rhythmus – findet am 16. September 2022 zum dritten Mal statt https://www.inno-talk.de/termine/INE-09-22.

    Welche Rolle spielen die Inno-Talks Europe in diesem Gesamt-Angebot mit Innoform und FPE? Die Namensähnlichkeit kann ja kein Zufall sein.

    Der Inno-Talk Europe als digitale Plattform ist das logische unterjährige Gegenstück zur Präsenzveranstaltung Inno-Meeting Europe. Wobei hier nicht Gegensatz, sondern Ergänzung gemeint ist. Aufgrund der limitierten Möglichkeiten von Präsenzveranstaltungen während der Pandemie hatte der Inno-Talk Europe bereits die Gelegenheit, sich innerhalb der Branche zu etablieren. Genau das möchten wir nun auch mit dem Inno-Meeting Europe erreichen.

    Worum wird es inhaltlich beim ersten Inno-Meeting Europe hauptsächlich gehen? Flexpack & Climate Change heißt der Titel – aber was verbirgt sich dahinter?

    Recycling oder Kreislaufwirtschaft mögen die großen Themen unserer Zeit sein, aber das eigentliche Ziel ist der Kampf gegen den Klimawandel. Fast alles andere sind lediglich Mittel und Wege, um den Klimawandel aufzuhalten. Wenn das große Ganze außer Acht gelassen wird, ist das leider allzu häufig mit unerwünschten Nebenwirkungen verbunden. Flexible Verpackungen sind mit Abstand die Ressourcen schonendste Art, vor allem Lebensmittel zu schützen – somit ein guter Baustein gegen den Klimawandel. Aber es gibt noch einige Hausaufgaben zu bewältigen, um flexible Verpackungen weiter zu verbessern. Das betrifft neben der Materialoptimierung vor allem die Verwertung der eingesetzten Materialien, für die bereits einige vielversprechende Technologien existieren und weiterentwickelt werden. All das und vieles mehr wird beim Inno-Meeting Europe präsentiert und hoffentlich kontrovers diskutiert werden.

    http://ie.innoform.de
  • Cradle to Cradle – der Ausweg

    Cradle to Cradle – der Ausweg

    Einige Webseminare für Verpackungshersteller und Abpacker.

    Mit EPEA Switzerland GmbH in Persona Albin Kälin bieten wir bei Innoform nun eine Webseminar-Reihe zum Thema C2C, wie Cradle to Cradle oft abgekürzt wird, an.

    Wie viele wissen, setzen wir uns schon seit 2013 für dieses Prinzip in der Form ein, als dass wir immer mal wieder Vorträge in Events einstreuen und als Innoform z.B. für den Begriff Materialgesundheit werben.

    Professor Braungart, der als Erfinder dieses Systems gilt, wird mittlerweile nicht mehr als Träumer verspottet, sondern sehr ernsthaft auf höchster Ebene eingeladen, das C2C Prinzip zu erklären.

    Informativ ist auch dieser Spiegel-Artikel nebst Video: https://www.spiegel.de/video/cradle-to-cradle-michael-braungart-ueber-plastik-video-99019961.html

    Die Idee ist, einfach davon wegzukommen, z.B. rund 600 Chemikalien für einen Joghurtbecher zu verwenden, von denen einige keine Aufgabe und andere nur Nebenwirkungen haben, da sie Spalt-/ oder Nebenprodukte sind. Hinzu kommt der Gedanke, dass Werkstoffe in einer Hand bleiben. Also der Kunststoffverpackungshersteller die Verpackung nur verleiht – somit das verpackte, transportierte, geschützte und marketingmäßig optimierte Gut zum Konsumenten bringt und nicht die Verpackung verkauft. Aber so weit geht es zunächst noch gar nicht. Der Beginn ist das Umdenken weg vom linearen Denken hin zum Kreislaufdenken.

    Wir wollen Gestalter fundiert und systematisch mit drei aufeinander aufbauenden Online-Workshops in die Lage versetzen, selber Kreisläufe für und mit Verpackungen zu schließen.

    Cradle to Cradle, Teil A: Die Kreislauf-Lösung für Verpackungen?!

    Cradle to Cradle Teil B: Wie beginne ich mit der Umsetzung beim Packmittelhersteller

    Cradle to Cradle für Professionals, Teil C

    Nutzen auch Sie diese auf Verpackungen zugeschnittenen Webseminare für Ihr Umdenken und Umschwenken.

  • Das war der erste Inno-Talk

    Das war der erste Inno-Talk

    Am 26. Februar 2021 war es soweit – der Auftakt ist gemacht. Ab diesem Datum bietet Innoform nun jeden dritten Freitag im Monat den Inno-Talk an. Es geht immer um Verpackungen und um aktuelle Schwerpunktthemen – dieses Mal waren es die Standbeutel.

    Mit fast 350 angemeldeten Teilnehmern und 196 Unternehmen aus den Branchen Verpackung, Maschinenbau, Rohstoffe, Lebensmittel, Handel und Markeninhaber, wurde ein großer Teil der Lebensmittel-Lieferkette abgedeckt.

    Innoform zeigt sich erneut kreativ in dem kurzweiligen, kompakten Format, das eher an eine Fernsehübertragung als an ein ZOOM-Meeting erinnert, was es definitiv auch nicht ist.

    Mit zwei Impulsvorträgen gaben Henno Hensen und Thomas Kahl Einblicke in die Trends und Entwicklungen des standfähigen Beutels, auch Standbeutel oder SUP genannt. Daraus entwickelte sich ein echtes Fragenfeuerwerk.

    Themen wie:

    • Recyclingfähigkeit
    • Barriereeigenschaften
    • Ausgießer-Einsätze
    • Alternative Materialien

    wurden kompetent beantwortet und in der anschließenden Debatte vertieft. So konnten auch kontroverse Standpunkte auf Fakten gestützt näher erläutert werden.

    Im “Airmeet” trafen sich über 100 Gäste im Anschluss an den offiziellen Teil zum Meinungsaustausch – ein neuer Rekord. Hier wurden neben den Sponsorentischen auch Thementische zum schnelleren Kennenlernen angeboten.

    Schnappschuss aus dem Airmeet-Networking-Tool

    Dieses Branchentreffen, das es nur online und live zu erleben gibt, wird am 19. März 2021 zum Thema Monofolien seine zweite Aufführung haben. Nutzen auch Sie diese bequeme und einzigartige Möglichkeit des Netzwerkens und der Wissenserweiterung unter Entscheidern der Flexpackbranche.

    Finanziert wird dieses Angebot von den Supportern, die ab April einen festen Platz in dem Format bekommen werden. Hier entsteht eine neu konzipierte Form der Kontaktbörse, Ausstellung und Wissens-Datenbank.

    Werden auch Sie Supporter unserer Flexpack-Community und vereinbaren Sie kostenlos und unverbindlich einen Beratungstermin mit Gordana Schlösser – natürlich direkt online

    Klicken für Terminauswahl

    Und hier noch ein kurzer Trailer des ersten Inno-Talks für alle, die ein erstes Live-Erlebnis nachempfinden möchten.

    Trailer vom ersten Inno-Talk

    Ihr Innoform Coaching Team

  • Keiner will sie, alle kaufen sie – die Kunststoffe

    Keiner will sie, alle kaufen sie – die Kunststoffe

    Müssen wir nun grundsätzlich umdenken?

    Kunststoffe sind nach wie vor bei vielen unbeliebt – stimmt das eigentlich? Die gerade veröffentlichten Daten des Stoffstrombilds für Deutschland zeigt etwas völlig anderes. Noch nie wurden so viele Kunststoffe erzeugt wie in den letzten Jahren!

    Insbesondere die Verpackungen spielen eine bedeutende Rolle bei dem Kunststoffverbrauche – das ist bekannt und brisant zugleich, denn: Sie sind in der Regel sehr kurzlebige Konsumgüter und „leben“ oft nur Tage oder Wochen. Das führt dazu, dass die Hauptabfallmenge der Kunststoffe in Deutschland aus Verpackung besteht. So weit so bekannt. Was aber immer wieder überrascht ist die Zuwachsrate.

    Quelle: https://www.bkv-gmbh.de/fileadmin/documents/Studien/Kurzfassung_Stoffstrombild_2019.pdf

    Diese Graph  macht umso nachdenklicher, wenn man sich bewusst macht, wie Medienberichte und Realität hier auseinander klaffen. Liest man Tagespresse, könnte man denken, alle Deutschen wollten lieber heute als morgen kein Plastik mehr. Doch sie kaufen so viel wie nie – wie kommt das?

    Ist der Nutzen so überzeugend, das die Vorurteile zu Plastik nicht real werden? Fehlt es an Alternativen? Darüber wird ebenfalls viel berichtet. Was uns als Flexpacker aber motivieren kann ist, dass die Nachfrage ungebremst hoch ist. Das birgt Chancen und Risken gleichermaßen. SO sagen die Pessimisten – das wird uns vor die Füße fallen und die Optimisten sehen neue Märkte und Chancen – insbesondere bei der Kreislaufwirtschaft, die langsam aber sicher an Fahrt aufnimmt. Ich sehe nüchtern massiven Handlungsbedarf uns um die Entsorgung viel stärker und mit neuen Ideen zu weidmen. Das Geld liegt an sich auf den Halden und muss nur wieder in den Stoffstrom zurück. Das erkennen immer mehr Entsorger aber kaum Flexpacker – warum nicht?

    Wer doch umdenkt, ist herzlich eingeladen zum 19.Inno-Meeting 2021 – dem Branchentreff. Vortragsangebote bitte wieder an KS@innoform.de

  • Innoform Testservice weiter einsatzfähig

    Innoform Testservice weiter einsatzfähig

    Die Corona-Krise hat uns zwar noch fest im Griff, aber wir agieren besonnen weiter.

    Innoform Testservice informiert heute über bereits getroffene Schutzmaßnahmen für Mitarbeiter, Lieferdienste und alle, die in direkten Kontakt mit uns kommen.

    Um zu gewährleisten, dass unser Betrieb weiterlaufen kann, haben wir folgende Maßnahmen ergriffen:

    • Die Hygienemaßnahmen entsprechend der bislang veröffentlichten Empfehlungen optimiert
    • Besucher werden nur noch in absolut notwendigen Fällen empfangen, alle Besuche werden dokumentiert
    • Lieferdienste dürfen Sendungen nur noch unter Beachtung der  bekannten Sicherheitsregeln (Abstand, Handschuhe etc.) übergeben
    • Alle geplanten Reisen sowie Veranstaltungen wurden verschoben bzw. abgesagt; neue Termine werden angesetzt
    • Das Home-Office wird, sofern möglich, zunehmend genutzt
    • In kleinen Räumen darf sich immer nur eine Person aufhalten
    • Die Laborleitung passt regelmäßig die Arbeitsplanung sowie Hygienemaßnahmen an die aktuelle Situation an
    • Die Arbeiten werden zeitversetzt organisiert, so dass sich unsere Mitarbeiter so wenig wie möglich begegnen

    Wir sind derzeit voll einsatzfähig und können Sie wie gewohnt mit unserem Innoform Testservice unterstützen.

    Herzlichen Dank an alle Kunden, die sicher mit ähnlichen Maßnahmen auf diese, nie dagewesene Situation reagieren und so „den Laden und das Leben am Laufen halten“.

    Klaus Behringer und Karsten Schröder im März 2020

  • Dr. Martina Lindner über papierbasierte Barriere-Verbundmaterialien

    Dr. Martina Lindner über papierbasierte Barriere-Verbundmaterialien

    Der Themenschwerpunkt bei der diesjährigen Barriere-Verbundfolien-Tagung liegt auf einfach, optimal und recycelfähig. Ist das Ihrer Meinung nach überhaupt möglich?

    Möglich ist es – aber einfach ist es nicht. Sonst hätten wir beim Fraunhofer Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV nicht so viele Anfragen und Projekte mit Kunden zu diesem Thema.

    Welchen Schwierigkeiten sehen sich Verpackungshersteller gegenüber?

    Die Umstellung auf recycelbare Materialien bedeutet, dass sich nicht nur die Barriereeigenschaften ändern, sondern auch das Verarbeitungsverhalten. Unklar ist, wie der Markt und die Öffentlichkeit diese Entwicklungsarbeiten würdigen werden, besonders in finanzieller Hinsicht. Zusätzlich ist unsicher, wohin sich der Gesetzgeber und die Recyclingsysteme bewegen.

    Im Markt gibt es die Tendenz, zwar neue recycelbare Materialien zu fordern, jedoch die gleichen Eigenschaften zu wünschen. Dies wird in vielen Fällen aber nicht möglich sein, und es müssen Abstriche bei funktionellen Eigenschaften (wie z. B. Barriere oder Festigkeit) in Kauf genommen werden und mehr Aufwand in die Entwicklung teurerer Technologien gesteckt werden. Solche Technologien sind z. B. die Bedampfung mit SiOx, oder – wie im Fall meiner Dissertationsarbeit – in Papiere mit im Vakuum aufgebrachten anorganischen dünnen Barriereschichten. Ich würde hier weniger von „Schwierigkeiten“, sondern von Chancen sprechen. Die Firmen, die durch Entwicklungen geschickter mit dem Trend zu mehr Recycelbarkeit und Nachhaltigkeit umgehen können, werden besser dastehen. Institute wie das Fraunhofer IVV haben in den letzten Jahren verschiedene Lösungen entwickelt, die nun auf ihre Implementierung im Markt warten bzw. in höhere Technologiereifestufen gebracht werden müssen.

    Mit welchen unerwünschten Konsequenzen müssen Verpackungshersteller bei der Verwirklichung dieser Forderungen rechnen?

    Die Umsetzung von nachhaltigen Konzepten erfordert oft die Umstellung und Anpassung von Maschinen und führt in vielen Fällen zu höheren Materialkosten. Die Frage ist, ob der Markt und die Öffentlichkeit diesen Mehraufwand anerkennen. Wir haben mit verschiedenen Verpackungsherstellern Lösungen entwickelt und nützliche Konzepte erarbeitet, z. B. Verpackungen aus Biopolymeren, Papiere mit Barriereschichten und besser recycelbare Materialien. Immer wieder war es jedoch schwer, die Anwender dieser Materialien – nämlich Lebensmittelhersteller – ins Boot zu holen und zu klären, ob deren Anlagen trotz abweichender mechanischer Eigenschaften die neuen Folien verarbeiten können, und ob diese Verpackungsanlagen angepasst werden können. Hierzu gibt aber auch Positivbeispiele.

    Die Tagung Barriere-Verbundfolien findet im zweijährigen Zyklus statt. Was waren Ihrer Meinung nach die größten Fortschritte in der Entwicklung innerhalb der letzten zwei Jahre? Können Sie Anwendungsbeispiele nennen?

    Auf meinem Arbeitsgebiet, den Barrierepapieren, sind mehrere Produkte auf den Markt gekommen, und es scheint so, dass der Markt diese Materialen annimmt. Was ich auch beobachte ist, dass das Thema Haltbarkeitsbestimmung und -simulation wieder eine größere Rolle spielt.

    Viele nachhaltigere Packstoffe (z. B. Biopolymere, recyclingfähige Verbunde oder Monomaterialien) können eine höhere Gasdurchlässigkeit aufweisen – welche für viele Lebensmittel aber völlig ausreichend ist. Simulationen erlauben hier ein Matchmaking, um den passenden Packstoff für das passende Lebensmittel und die passende Haltbarkeit zu finden.
    Auch an neuen Recyclingprozessen für Kunststoffverpackungen wird intensiv geforscht. Diesen sehen wir an den vielen Aufträgen meiner Kollegen, die den Recycling-Prozess „CreaSolv“ weiterentwickeln. Auffällig ist generell die hohe Aktivität der Verpackungshersteller in der Entwicklung neuer Materialien. Wir merken dies an der Zunahme von Entwicklungsaufträgen.

    Wo sehen Sie in naher Zukunft bahnbrechende Veränderungen im Barrierefolienbereich insgesamt und bezogen auf Barriere im Speziellen?

    Bahnbrechend ist vielleicht das falsche Wort. Viele Entwicklungen sind bereits vorhanden, z. B. die Bedampfung mit anorganischen Schichten im Vakuum. Bahnbrechend, wenn man dieses Wort verwenden möchte, ist die Weiterentwicklung, z. B. für die Anwendung auf Papier und Umsetzung am Markt. Daran hapert es oft.

    Ihr Thema lautet „Papier-basierte Barriere-Verbundmaterialien“. Was wird Ihre Kernaussage sein, und wo sehen Sie für den Zuhörer in erster Linie den Nutzen?

    Barriere auf Papier ist möglich. Diese Materialien werden von Endkunden gut angenommen. Wichtig ist jedoch, die Weiterentwicklung, d. h. nachhaltigere, rezyklierfähigere, effizientere Barrierebeschichtungen und die Optimierung der Recyclingprozesse. Bei dem letzten Punkt hoffen wir auf gute Kooperationen, um dies für unsere Materialien zu klären.

    Welche Vorteile und Marktchancen bieten Papier-biobasierte-Barriere-Verbundmaterialien gegenüber traditionellen Polymerverpackungen – auch in Hinblick auf die Nachhaltigkeit?

    Der Vorteil ist eindeutig: Papierverpackungen werden durch Endkunden emotional häufig wohlwollender angenommen als Kunststoffverpackungen. Papier besteht aus nachwachsenden Rohstoffen und bei unsachgemäßer Entsorgung, also Littering, kann es sich in der Umwelt abbauen. Unabhängig davon hat auch Kunststoff seine unbedingte Existenzberechtigung. Was nachhaltiger ist, muss von Fall zu Fall ermittelt werden. Hier gibt es viele Graustufen. Hinzu kommt, dass sich die Produktions- und Recyclingverfahren weiterentwickeln. Daher ist die Nachhaltigkeit eines Materials nichts Statisches.

    Bei welchen Verpackungen wird es Ihrer Meinung nach mit der Barriere übertrieben und warum?

    Ich glaube, man sollte die Frage anders stellen: „Kann der Markt seine Anforderungen ändern, um besser recycelbare Verpackungen zu ermöglichen?“ Ja, indem Produkte schnell verkauft und zeitnah konsumiert werden. In diesem Fall können Abstriche bei der Barriere gemacht werden.

    Jedoch, und das ist wichtig, dürfen nachhaltige Verpackungen nicht zu mehr verdorbenen Lebensmitteln führen. In diesem Fall ist die gesamte Ökobilanz negativ.

    Wie schätzen Sie persönlich die Zukunft (Barriere-)Verbundfolien ein?

    Ich glaube der Markt wird langfristig wachsen. Momentan wird die Diskussion in unserer Industrie von dem Thema Nachhaltigkeit und Recycling geprägt. Das Thema Save Food wird sicherlich wieder an Bedeutung gewinnen und damit das Thema Barriere. Es ist für mich sehr traurig, das so zu sagen, aber falls der Klimawandel so wie prognostiziert eintritt, was ich nicht hoffe, ist mit Auswirkungen in der Lebensmittelproduktion zu rechnen. Das Thema Haltbarkeit und Barriere würde dann noch stärker an Bedeutung gewinnen.

    Unsere Teilnehmer möchten die Referenten auch gern persönlich besser kennenlernen. Deshalb noch eine letzte Frage: Wofür begeistern Sie sich neben Ihren beruflichen Aufgaben besonders?

    Die letzten Jahre schrieb ich am Fraunhofer IVV meine Dissertation. Für so etwas braucht es immer etwas Begeisterung, die über rein berufliches Interesse hinausgeht.

    Martina Lindner studierte Verpackungstechnik (B.Eng.) an der Hochschule der Medien in Stuttgart sowie Milch- und Verpackungswirtschaft (M.Eng.) an der Hochschule Hannover mit Auslandssemestern in Indien und Kanada. Ihre Bachelorarbeit verfasste sie bei Sanofi-Aventis Deutschland GmbH mit dem Thema „Fraktografische Untersuchung von kontrolliert am Schmelzrand gebrochenen Zylinderampullen“. Ihre Masterarbeit erstellte sie in Kanada bei Winpak Heat Seal Packaging Inc. mit dem Thema “Implementation of a closed-loop validation for cold form foil”. Seit 2013 arbeitet sie beim Fraunhofer Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung Materialentwicklung und forscht im Bereich der Biopolymere sowie der Metallisierung von Papiersubstraten. Weiterhin ist sie Lehrbeauftragte für “Chemisch technologische Grundlagen der Lebensmittelverarbeitung” an der Hochschule Kempten.

  • Wir müssen handeln:  Nachbericht zum 18. Inno-Meeting

    Wir müssen handeln: Nachbericht zum 18. Inno-Meeting

    Das Raumschiff Erde ist vom Nachschub abgeschnitten. Die Menschheit verbraucht mehr Ressourcen, als ihr zur Verfügung stehen. Rohstoffknappheit, Entsorgungsströme, der Umgang mit Wertstoffen, Umweltschutz, der Verbrauch zu vieler Erden – diese Schlagwörter bestimmen die Berichterstattung in den öffentlichen Medien.

    Die Verpackungsbranche steht unter medialem Beschuss: die Konsumentenwahrnehmung wird fehlgeleitet, und Kunststoffverpackungen sind böse. „Aber wie kann eine in Hochhäusern gestapelte Menschheit ernährt werden, wenn es keine Verpackungen gäbe?”, fragte Karsten Schröder bei der Einführung in die beiden Tage.

    Handeln! Das war das Schlagwort des 18. Inno-Meetings am 13./14. Februar in Osnabrück. Was ist mit Handeln gemeint: Müssen wir handeln, wollen wir handeln, sind wir vom Handel abhängig oder müssen wir über den Handel und das Handeln von Waren reden?

    Die gesamte Wertschöpfungskette der Verpackungsindustrie war vertreten. Die Referenten schilderten die spezifischen Herausforderungen, Anstrengungen und Lösungen, um die gesetzten Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und gleichzeitig die über viele Jahrzehnte gewonnenen Erfolge mit Verpackungen zu bewahren.

    Die Natur lässt nicht mit sich handeln! Nur durch einen Ausgleich und eine Verbesserung der CO2-Bilanz können Unternehmen nachhaltig(er) werden. Das Klimaziel für Deutschland ist bis 2025 verschoben. Ein erster Schritt ist die Verbesserung und der Ausgleich der CO2-Bilanz. Walter Pohl, Climate Partners, erläuterte in seinem Vortrag, wie die CO2-Bilanz eines Unternehmens berechnet wird und durch Klimaschutzprojekte ausgeglichen werden kann. Neben dem Klimaschutz ist der positive Effekt die Kostenersparnis, denn je mehr vermieden und reduziert wird, desto weniger muss ausgeglichen werden. Lieferanten werden sensibilisiert, und der Effekt potenziert sich.

    Heiko Hünemeyer, A. Moras & Comp. GmbH & Co. KG, handelt bereits. Er versteht das Nachhaltigkeits-Engagement als eine generationsübergreifende Verpflichtung. Das Thema Nachhaltigkeit ist seit Jahren im Unternehmen verankert. Seit 2015 liefert Moras seine Produkte ohne Mikroplastik aus. In Kooperation mit Climate Partner produziert die Firma seit 2018 komplett klimaneutral und ist seit 2019 plastikfrei.

    Am Beispiel seiner Verpackungen schilderte er eindrucksvoll, wie er dieses Ziel erreicht hat. Die Firma Schaebens (A. Moras & Comp. GmbH & Co. KG) hat die CO2-Emissionen unterschiedlicher Verpackungsformen berechnen lassen und daraufhin die Rezeptur auf die Verpackungen ausgerichtet/zugeschnitten.

    Heiko Hünemeyer sieht in der Nachhaltigkeitsstrategie nicht nur eine generationsübergreifende Verpflichtung, sondern berichtete auch von Wettbewerbsvorteilen beim Konsumenten und auf dem Arbeitsmarkt. Positiver Nebeneffekt ist die Kosteneinsparung beim Dualen System durch gesunkene Abgaben. Besonderes Augenmerkt legte er auf die Differenzierung bei der CO2-Bilanz. Je nach Produkt, Vertriebs- und Anwendungsstrategie, sind unterschiedliche Verpackungslösungen optimal. Hier kann nur der Experte vernünftige Abschätzungen errechnen. Es gibt nicht die Optimalverpackung für alles.

    Karsten Schröder, Moderator und Firmeninhaber der Innoform Coaching GbR, sieht in Verpackungen einen Baustein unseres Wohlstands. Einerseits stehen Verpackungen unter Druck und keiner will sie, andererseits kommen wir ohne sie nicht mehr aus: „Denn wie kann eine stetig wachsende Menschheit, die vorzugsweise in Städten wohnt, ernährt werden, wenn es keine Verpackungen gäbe?”

    Während es 1950 kaum Verpackungsabfälle gab, und das Hausschwein mit dem Biomüll gemästet wurde, ist das Entsorgungssystem durch den grünen Punkt legitimiert, und die Abfallquote steigt an.

    Wie kann die Verpackung uns nach dem Gebrauch noch nützen? Ganz einfach: Die Verpackung muss sich verändern. Karsten Schröder vergleicht die Verpackung mit einer Materialbank: Die Verpackung/das Material wird dem Konsumenten geliehen und geht nach Gebrauch zum Hersteller zurück. So bleibt der Wert des Materials erhalten, und dabei steigt Wachstum sogar an. Seiner Meinung nach müssen Verpackung und Produkt eine Einheit werden, die sich über die Ökologie, das Produkt und die Marke definiert. Auch er sieht in der Nachhaltigkeit eine neue Pflicht und Chance gleichermaßen: sozial, ökonomisch und ökologisch. Die Idealverpackung muss auch nach dem Gebrauch noch nützlich sein.

    Wissen generieren, Wissen teilen, Märkte verändern. Das ist die Mission der Edeka-Partnerschaft mit dem WWF. Im Rahmen ihrer gemeinsamen Nachhaltigkeitsstrategie arbeiten der WWF und Edeka seit zehn Jahren daran, den ökologischen Fußabdruck von Edeka auch im Verpackungsbereich zu optimieren. Welche Erwartungen der WWF an Unternehmen stellt, und wie eine gelungene Nachhaltigkeitsstrategie mit Eigenmarken gemeinsam umgesetzt werden kann, erläuterte Dr. Marina Beermann, WWF-Leiterin der Edeka-Partnerschaft. So hat der Verzicht von Verpackungen oberste Priorität. Nicht vermeidbare Verpackungen sind auf ein effizientes und effektives Ressourcenmanagement ausgelegt, und keine Verpackung fällt als Abfall an, sondern ihre Materialien werden als Ressource möglichst lange sowohl quantitativ als auch qualitativ in Stoffströmen geführt. Um Einfluss auf vorgelagerte Lieferketten nehmen zu können, müssen Nachhaltigkeitskriterien – z. B. nachwachsende Rohstoffe, die nicht in Konkurrenz zu Lebensmitteln stehen – in Form glaubhafter Zertifizierungssysteme geschaffen werden. Zum Vorantreiben des Recyclings wünscht sich der WWF eine Harmonisierung von Verpackungen und ihren Komponenten und Dialog und Aufklärung entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

    Dr. Wolfgang Jeschke, GC Graphic Consult GmbH, berichtete über die Möglichkeiten der Smart Packaging für smarteren Handel. Aufgrund des demographischen Wandels hat sich das Einkaufsverhalten drastisch verändert. Zwar erschweren RFID-Chips die Kreislauffähigkeit, andererseits können aktive Verpackungen mit dem Füllgut in Wechselwirkung treten und der Lebensmittelvernichtung vorbeugen, indem sie z. B. die Kühlkette überwachen und – besonders wichtig bei Pharmaverpackungen – fälschungssicher sind. Auch das verlangt Handeln und Entwicklungskraft.

    Karlheinz Hausmann und Dr. Heiko Schenck, Dow, sehen auch die Rohstoffhersteller in der Pflicht: Dow will erneuerbare und rezyklierte Materialien in die Produktion aufnehmen und hat sich verpflichtet, bis 2025 100.000 t Kunststoffrezyklat in der EU anzubieten. So hat Dow neue Technologien entwickelt, um Polymere aus Recyclingströmen in den Markt zu bringen. Auch werden Materialien und Zusatzstoffe entwickelt, die das Recycling insgesamt begünstigen.

    Birte Surborg, Sealed Air, hob hervor, dass die Art des Handels und die Lieferkette sich verändert haben. Eine verkürzte Prozessdauer und der Zeitpunkt von der Bestellung bis zur Auslieferung bedeuten neue Herausforderungen für Unternehmen: Es müssen effizientere Pick-, Pack- und Versandoptionen geschaffen und zu hohe Verpackungs- und Logistikkosten reduziert werden.

    Sealed Air liefert u. a. Verpackungsmaschinen, die produktgrößenabhängig insbesondere für den Online-Handel in Kartons verpackt. Das bedeutet für den Endkunden ein frustfreies Auspackerlebnis durch weniger Verpackung, eine schnelle Entsorgung sowie ein optimiertes Verhältnis von Volumen und Gewicht.

    „Verpackungshersteller müssen den Rezyklierern das Leben einfacher machen. Nur Mono-Material-Laminate aus PE oder PP sind derzeit die einzige realistische Lösung für unsere Umweltprobleme mit flexiblen (Hochbarriere-)Verpackungen. Prof. Achim Grefenstein, Constantia, berichtete über recyclingfähige Hochbarriere-Verbunde für Lebensmittelverpackungen. Er klärte auf über die Nachteile von Papier-, bioabbaubaren und recyclingfähigen Verpackungen aus PE und PP, die der breiten Öffentlichkeit nicht bekannt sind. Nur Recycling und geringere Materialvielfalt sind die Lösung. Constantia hat die weltweit erste Fabrik zur Herstellung rezyklierbarer Mono-PE-Verpackungen in Indien gebaut. Das neue Material ersetzt nicht rezyklierbare Mischkunststoffe, womit die Wertschöpfung beim Recycling erhöht wird.

    Prof. Markus Schmid, Hochschule Albstadt, stellte aus der anwendungsorientierten Forschung Handlungsansätze für nachhaltigere Lebensmittelverpackungskonzepte vor. Am Beispiel einer Schnittkäseverpackung veranschaulichte er, dass Produktverluste höhere CO2-Emissionen verursachen als durch Vermeidung überflüssiger Verpackungen eingespart werden kann. Die Verpackung muss das Produkt ausreichend schützen, aber nur durch optimierte Materialeigenschaften kann Material reduziert werden, und das Material darf nur ersetzt werden, wenn der Produktschutz gewährleistet ist. Eine Lösung sind auf Molkenprotein basierte Folien. So wird aus einem Abfallprodukt eine nachhaltige Verpackung mit guten Barriereeigenschaften, die zu 100 % recyclebar ist – so zumindest das Entwicklungsziel auf Basis der vielversprechenden Ansätze.

    Mangelndes Kunststoff-Recycling ist ein akutes, globales Problem. Weltweit werden weniger als 10 % der Kunststoff-Verpackungsabfälle recycelt. Der Rest wird verbrannt, endet auf Deponien oder gelangt unkontrolliert in die Umwelt. Somit steigt der politische und gesellschaftliche Druck nach einem nachhaltigeren Umgang mit Verpackungen, mit dem Ziel, eine geschlossene Kreislaufwirtschaft zu erreichen.

    Technologien für gemischte Abfälle müssen noch entwickelt werden, so dass Multi-Layer Verpackungen eine Herausforderung darstellen. Florian Riedl, APK, stellte ein innovatives Verfahren vor, mit dem PE- und PP-Rezyklate für Verpackungsanwendungen nur durch chemisches Recycling hergestellt werden können.

    Durch ein spezielles Löseverfahren können die einzelnen Polymertypen in Kunststoffverbunden (z. B. Mehrschichtfolien) und gemischten Kunststoffabfällen separiert werden. Das Ergebnis sind sortenreine, saubere Kunststoff-Granulate mit Neuwarencharakter, die für Non-Food-Verpackungen eingesetzt werden können.

    Colorcon stellt erstmals für Lebensmittelkontakt geeignete Druckfarben vor, die bei allen Druckverfahren eingesetzt werden können. Steve Walpuski, Colorcon, machte deutlich, dass in einigen Fällen auf mehrschichtige Folienverbunde und kompliziertes Recycling verzichtet werden kann, wenn Lebensmitteldirektkontaktfarben verwendet werden. Durch diese Funktionscoatings kann z. B. auch die Innenseite von Joghurtdeckeln als Werbefläche genutzt und so auf überflüssiges Verpackungsmaterial verzichtet werden.

    Auch die Maschinenbauer sehen sich in der Pflicht, die Kunden fordern Lösungen für neue Maschinen für die Herstellung innovativer Verpackungsmaterialien.  Andrea Glawe, Kroenert, berichtete über neue Systemlösungen, wie z. B. Beschichtungsanlagen im Reinraum oder die Möglichkeit einer doppelseitigen Silikonisierung von Papier in einem Arbeitsgang.

    Erwin Jochim, Morchem, warnte davor, keinen blinden Aktionismus zu starten. Wiederholtes Recyceln birgt auch Gefahren: Vor dem Hintergrund von NIAS (nicht absichtlich zugesetzter Substanzen) können unbekannte Fremdstoffe und Spurenelemente die Rezyklate verunreinigen und damit die Sicherheit gefährden. Er hinterfragte kritisch, ob es nicht besser sei, die Kunststoffe an zentraler Stelle zu sammeln und thermisch zu entsorgen. Warum sollen bewährte Prozesse zu Lasten der Sicherheit über Bord geworfen werden? Der Produktschutz hat immer im Vordergrund zu stehen. Außer beim PET sind bisher genau aus diesen Bedenken heraus Rezyklate für Lebensmittelverpackungen (noch) nicht zugelassen.

    Kurt Stark, Buergofol, betonte, dass das Verpackungsgesetz außer Kosten nichts gebracht hat und die Industrie weiterwächst. Warum werden Plastiktüten aus PE verboten, obwohl sie am besten zu recyceln sind, ideale Eigenschaften haben und nur die Entsorgung noch ungeregelt abläuft? Ob die angestrebten Recycling-Quoten erreicht werden, stellte er in Frage. Solange Abfall noch einen Wert hat, ist es kein Müll.

    Jede Medaille hat zwei Seiten: Trotz des Willens, Verpackungen zu vermeiden, steigt der Verbrauch stetig an. Da scheint ein Konstruktionsfehler im Anreizsystem vorzuliegen.

    Alle Teilnehmer konnten die Tagung mit ihrem Live-Feedback aktiv mitgestalten.

    Die große Bandbreite der Teilnehmer bot fachlich, inhaltlich und persönlich während der Pausen und des gemeinsamen Abends in der Hausbrauerei Rampendahl ideale Austauschmöglichkeiten. Sie lobten das hervorragende und abwechslungsreiche Vortragsprogramm. Auch (selbst-)kritische Ansätze kamen nicht zu kurz. Die Veranstaltung verschaffte einen sehr informativen und guten Überblick zu Trends und Aktivitäten der gesamten Wertschöpfungskette/supply chain hinsichtlich Circular Economy.

    Fazit

    Die Verpackungsbranche muss eine gemeinsame Lobby und Lösungswege entwickeln, und das braucht mehr Kooperation. Der katastrophalen Wahrnehmung von Kunststoffen in der breiten Öffentlichkeit kann nur durch gezielte Weiterentwicklung und sachliche Berichterstattung begegnet werden. Verpackungen müssen auf das Wesentliche reduziert werden. Rohstoffhersteller können nur aktiv werden, wenn sie von der Politik mitgetragen werden.

    Einige Forderungen aus den Vorträgen sind:

    • Dem Raumschiff Erde gehen Ressourcen und vor allem die Luft aus
    • Verpackungen müssen sich verändern und auf das Wesentliche reduziert werden
    • Die Gesamttonnage an Kunststoffen, die in die Umwelt gelangen, muss sinken.
    • Es müssen Nachhaltigkeitskriterien in Form glaubhafter Zertifizierungssysteme geschaffen werden
    • Nachhaltigkeit ist die neue Pflicht und birgt Chancen für neue Geschäftsideen: sozial, ökologisch und ökonomisch
    • Abfallvermeidungsziele müssen von der Politik klar definiert und kontrolliert werden
    • Rohstoffhersteller können aktiv werden, wenn sie von der Politik mitgetragen werden
    • Entwicklung neuer Technologien zur Entwicklung gemischter Abfallströme sind in Arbeit
    • Die Kunststoffbranche sollte wie die Papierindustrie mehr mit einer Stimme sprechen und nach tragfähigen Leitbildern handeln
    • Flexpack kann umweltschädlichere Verpackungslösungen nach wie vor im großen Umfang ersetzen. Wir sollten nun nicht wieder in die 1990er Jahre und einen Papierboom unreflektiert umschwenken
    • Recycling und geringere Materialvielfalt sind ein wesentlicher Teil der Lösung
    • Insgesamt muss es weniger (überflüssige) Verpackungen geben. Die Flexpackindustrie kann helfen, diesen Zielkonflikt zu lösen, da Flexpack oft die Minimalverpackung darstellt

    Save the date

    Mit einem Dank an die Teilnehmer und Referenten warf Karsten Schröder einen letzten Blick nach vorn: Mittwoch/Donnerstag, 3.und 4. Februar 2021, ist als nächster Termin für das 19. Inno-Meeting in Osnabrück fixiert. Für 2022 stimmten die Teilnehmer mit knapper Mehrheit wieder für Donnerstag/Freitag ab. 

  • Anton Schaper über Grenzflächen und warum moderne Folien ein Umdenken bei der Lösung elektrostatischer Probleme erfordern

    Anton Schaper über Grenzflächen und warum moderne Folien ein Umdenken bei der Lösung elektrostatischer Probleme erfordern

    Der Themenschwerpunkt bei der diesjährigen Barriere-Verbundfolien-Tagung liegt auf einfach, optimal und recycelfähig. Ist das Ihrer Meinung nach überhaupt möglich?

    Wir hätten immer gern die Eier legende Wollmilchsau. Die Anforderungen an die Verpackungen sind in den letzten 20 Jahren kontinuierlich gestiegen.
    Die Entwickler, Chemiker und Prozess-Ingenieure haben sich immer neue Raffinessen einfallen lassen, um leistungsfähige Produkte zu kreieren und den Anforderungen ihrer Kunden gerecht zu werden.
    Einfach ist da schon lange nichts mehr. Um auf die verschiedenen Anforderungen der unterschiedlichsten Produkte reagieren zu können, sind die Produktaufbauten immer komplexer und, im wahrsten
    Sinne des Wortes, vielschichtiger geworden.

    – Einfach – wenn wir in den letzten 20 Jahren nicht irgendetwas Grundlegendes übersehen haben, eher nein.

    – Optimal – Bei den breit gefächerten Aufgabenstellungen wohl kaum erreichbar, aber man kann sich annähern. Eine für alle wird immer ein Traum bleiben.

    – Recycelfähig – Sicherlich nicht einfach und abhängig davon, was am Ende daraus werden soll und für wen es sich lohnt.  Wenn die wertvollen in den Produkten verarbeiteten Rohstoffe bei obskuren “Entsorgern” und damit im Meer oder anderswo in der Natur landen, läuft immer noch etwas falsch.

    Welchen Schwierigkeiten sehen sich Verpackungshersteller gegenüber?

    Aus meiner Sicht ist das Thema Recycling bei der Entwicklung der Produkte ein Kostenfaktor, für den der Kunde ungern zahlt. Recyclingfähigkeit verteuert sein Produkt, ohne ihm einen Zusatznutzen zu bieten.
    Seit ein großer Konzern mit seiner Werbe-Kampagne “Geiz ist geil” einen Virus frei gesetzt hat, der nicht nur in den Köpfen der Endverbraucher, sondern auch in den Einkaufsabteilungen in der Industrie angekommen ist, haben es verantwortungsvolle Hersteller von Verpackungen noch schwerer.
    Gerade in Deutschland ersticken wir in einem bürokratischen Schlamm, der durch die EU noch vermehrt wird. Materialien sollen immer billiger werden und gleichzeitig immer mehr können. Das ist ein Spagat, der von den Herstellern kaum noch zu leisten ist. Ich frage mich dabei, ob die ganzen Billig-Produkte aus dem Ausland, gegen die unsere Hersteller tagtäglich antreten müssen, den ganzen staatlichen und durch die EU vorgegebenen Anforderungen wirklich entsprechen.

    Mit welchen unerwünschten Konsequenzen müssen Verpackungshersteller bei der Verwirklichung dieser Forderungen rechnen?

    Auch hier bin ich nicht der richtige Ansprechpartner, aber nach meiner Einschätzung kommen in Zukunft weitere Kosten bei gleichzeitig höherem Kostendruck auf die Hersteller zu. Hier wird Kreativität, Erfindungsreichtum und “Querdenken” immer wichtiger sein. Die Portfolios werden sich deutlich ändern müssen. Und die Vertriebsspezialisten haben die Herkules-Aufgabe, neben dem Produkt-Know-how noch das Werte-Bewusstsein bei ihren Kunden wieder zu wecken.

    Nachdem man in den vergangenen Jahren gelernt hat, die Alu-Verbunde gut in der Griff zu bekommen und nun unter dem Recycling-Gesichtspunkt diese Verbunde durch Kunststoff-Verbundsysteme zu ersetzen beginnt, kommen neben den vielen anderen Anforderungen noch die verschärften Herausforderungen durch elektrostatische Effekte hinzu.

    Die Tagung Barriere-Verbundfolien findet im zweijährigen Zyklus statt. Was waren Ihrer Meinung nach die größten Fortschritte in der Entwicklung innerhalb der letzten zwei Jahre? Können Sie Anwendungsbeispiele nennen?

    Da ich durch meine Tätigkeit zwar in allen Branchen, aber mit eindeutig anderen Schwerpunkten unterwegs bin, gibt es hier Kollegen, die das viel besser beurteilen können.

    Wo sehen Sie in naher Zukunft bahnbrechende Veränderungen im Barrierefolienbereich insgesamt und bezogen auf Barriere im Speziellen?

    In jedem Fall wird auch in Bezug auf die Lösung elektrostatischer Störungen mit ganz anderen Lösungsansätzen zu arbeiten sein. Das ist zwar nur ein Punkt von vielen, aber die Konsequenzen sind durchaus weitreichend. Gerade wenn es um Elektrostatik geht, sind die am Markt üblichen Lösungen oft nur sehr oberflächlich “geplant” und einsetzbar. In Zeiten des Internets wird immer öfter “einfach mal bei Google” geschaut und gekauft, anstatt die Aufgabenstellungen mit einem Experten zu erörtern. So ist es beispielsweise in den vergangen Jahren zu einem Anstieg der Unfälle durch Elektrostatik gekommen und dazu, dass manche Maschinen mit allen möglichen Geräten vollgestopft werden, die nur bedingt helfen oder manchmal im Nachgang für eine Verschlimmerung sorgen.

    Ihr Thema lautet „Grenzflächen – warum moderne Folien ein Umdenken bei der Lösung elektrostatischer Probleme erfordern“. Was wird Ihre Kernaussage sein, und wo sehen Sie für den Zuhörer in erster Linie den Nutzen?

    In der Kürze der Zeit kann ich dieses Thema nur an der Oberfläche ankratzen, aber wenn es mir gelingt, meinen Zuhörern einen erweiterten Blickwinkel für diese Thematik zu ermöglichen, ist das bereits ein Gewinn.
    Sie müssen sich bewusst werden, dass elektrostatische Phänomene viel komplexer sind, als es auf den ersten Blick erscheint und sich diese Aufgabenstellungen nicht im “Google-Shop” lösen lassen, sondern nur, wenn die im Unternehmen Verantwortlichen ihr Know-how aus ihrer täglichen Praxis mit dem Know-how der Spezialisten kombinieren.

    Warum spielen Grenzflächen bei der Folienherstellung und Verarbeitung aus Ihrer Sicht eine so große Rolle?

    Elektrostatik ist immer ein Oberflächen-Phänomen. Für Elektrostatik ist aber jede Grenzfläche eine Oberfläche. Aufladungen können Sie in einem Stapel von Oberflächen einbringen.
    Neutralisieren können Sie nur Oberflächen, an die Sie herankommen. Die Frage aller Fragen ist, was ist aus elektrostatischer Sicht eine Grenzfläche?
    Wie funktionieren die Mechanismen, die in meinem Prozess die Störungen verursachen? Wo sind die Schlüsselpositionen, an denen ich effektiv eingreifen kann? Was hat alles Einfluss auf das elektrostatische Verhalten in meinem Prozess? Habe ich es überhaupt mit Elektrostatik zu tun?

    Wie schätzen Sie persönlich die Zukunft (Barriere-)Verbundfolien ein?

    Man wird sicher nicht ohne sie auskommen, solange wir verderbliche Produkte – seien es Lebensmittel oder Pharmaka – über große Strecken transportieren und für lange Zeit konservieren und vor unterschiedlichen Einflüssen schützen müssen.
    Sicherlich wird es in zukünftigen Jahren in einigen Bereichen ein “zurück zu heimischen Produkten” geben, aber ganz wird man auf Barriere-Folien trotzdem nicht verzichten können.
    Die große Frage ist dann sicher auch oft: Was sind die Alternativen?

    Unsere Teilnehmer möchten die Referenten auch gern persönlich besser kennen lernen. Deshalb noch eine letzte Frage: Wofür begeistern Sie sich neben Ihren beruflichen Aufgaben besonders?

    Außer der Elektrostatik gilt meine Leidenschaft dem Laientheater. Angefangen hatte ich damit, um mein wirklich schlechtes Namensgedächtnis zu trainieren. Mittlerweile spielt das keine Rolle mehr (das Namensgedächtnis ist immer noch schlecht), einfach weil die Menschen in dieser Gruppe und unser Publikum einfach nur toll sind. Ansonsten spiele ich, wenn auch leider nur noch selten, Badminton, male, lese, höre gern Musik und musiziere (nur für’s “stille Kämmerlein”) und betätige mich gern handwerklich. Alles in wechselnder Intensität. Ich liebe Harmonie zwischen den Menschen und hasse den Satz “das geht nicht”.

    Anton Schaper ist gelernter Radio- und Fernsehtechniker.
    Von 1985 bis 1989 bereitete er sich nebenberuflich und autodidaktisch auf die Meisterprüfung vor. Seinen Abschluss machte er 1989.
    Seit 1989 arbeitet er zusammen mit der RHD GmbH als selbstständiger, technischer Berater bei elektrostatischen Aufgabenstellungen in allen Branchen, Montagen, Wartungen, Entwicklungen, Reparaturen und Modifikationen von Ionisationssystemen und erweiterte im Verlauf der Jahre seine beruflichen Aktiviäten auch für die Bereiche optische Inspektion, Drucklufttechnik, Lasertechnik.

  • Heiko Hünemeyer: Ein Markeninhaber handelt bereits

    Heiko Hünemeyer: Ein Markeninhaber handelt bereits

    Das Inno-Meeting gilt als deutschsprachiger Branchentreff für Entscheider der Flexpack-Industrie. Was versprechen Sie sich persönlich von Ihrem Beitrag?

    Eine Initialzündung für die Branche und einen Informationsaustausch zwischen den Verantwortlichen, der dazu beiträgt, Meinungen durch Tatsachen zu ersetzen.

    Der Themenschwerpunkt beim diesjährigen Inno-Meeting liegt auf „Handeln“. Anders ausgedrückt: Zeit zum Umdenken. Was fällt Ihnen spontan zu diesem Thema – bezogen auf Verpackungen und Verbraucheranforderungen – ein?

    Es gibt noch viel zu optimieren! Wir können noch vieles verbessern! Es ist noch nicht zu spät! Wir können es gemeinsam schaffen!

    Ihr Thema lautet „Ein Markeninhaber handelt bereits“. Was wird Ihre Kernaussage sein, und wo sehen Sie für den Zuhörer in erster Linie den Nutzen?

    Jedes Unternehmen und jede Marke kann, wenn sie will, im Rahmen des Umwelt- und Klimaschutzes agieren und klimaneutral, plastikneutral, frei von Mikroplastik und vieles mehr werden. Wir wollen aufzeigen, wie so ein Handeln vollzogen werden kann, und ob das im wahrsten Sinne des Wortes ausreicht, um tatsächlich „nachhaltig“ zu sein. Gleichzeitig wollen wir aber auch aufzeigen, welche Vor- und Nachteile sowie Chancen und Risiken sich aus einem solchen Engagement ergeben können.

    Auf Ihrer Website kommunizieren Sie, dass Sie sich in klimaneutralen Projekten engagieren, seit 2019 mit Ökostrom produzieren, Ihre Produkte kein Mikroplastik enthalten und mit dem Unternehmen Plastic Bank kooperieren, um Verpackungsmüll wieder der Recycling-Wertschöpfungskette zuzuführen. Alles Maßnahmen, die die Akzeptanz Ihrer Produkte beim Verbraucher steigern sollen?

    Die Verbraucherakzeptanz zu steigern, ist zweifelsohne eines der herausragenden Ziele, aber nicht das einzige. Die Verantwortung für uns als Unternehmen ist es, die bestmöglichen Produkte auf den Markt zu bringen – sowohl für unsere Konsumenten, als auch für die Umwelt. Letztendlich geht es natürlich auch darum, Wettbewerbsvorteile herauszuarbeiten und diese für die Marke sinnvoll zu nutzen.

    Was war Ihre Motivation, schon so früh nachhaltiger zu werden?

    Das große Nachhaltigkeitsengagement ist für unser traditionelles Familienunternehmen eine generationsübergreifende selbstverständliche Verpflichtung. Schon seit vielen Jahrzehnten bzw. mehreren Generationen richten wir uns nachhaltig aus und sind uns unserer Verantwortung für Mensch und Umwelt bewusst. So behandelte z. B. bereits meine empirische Diplomarbeit an der Universität zu Köln aus dem Jahre 1983 ein spezifisches Verpackungsthema, bei dem vor allem dem Umweltschutz bzw. der Nachhaltigkeit eine für die damalige Zeit ungewöhnlich große Bedeutung zugeordnet wurde. In 1991 wurde daraufhin federführend durch mich, über den Wissenschafts- und Wirtschaftsdienst des B.A.H., der erste Leitfaden zur Umsetzung und Anwendung der Verpackungsverordnung verfasst. Unser mittlerer Sohn hat dann im Jahr 2018 seine Masterarbeit an der Hochschule Fresenius zum Thema CO2-Kompensation und deren Implementierung in die Unternehmensstrategie sehr erfolgreich erstellt. Das Thema Nachhaltigkeit ist demzufolge in der Familien- und Unternehmensphilosophie schon langfristig fest verankert.

    Wie kommunizieren Sie Ihr Nachhaltigkeitsengagement auf Ihren Verpackungen und in der Öffentlichkeit?

    Unsere Primär- und Sekundärpackmittel sind mit dem Siegel von ClimatePartner (ID-Nr. 12669-1802-1001) für die Klimaneutralität unserer Produkte und unseres Unternehmens sowie dem Siegel von Plastic Bank (ID-Nr. schaebens.de/pb-1001) für die Plastikneutralität in Bezug auf unsere Produktverpackungen gekennzeichnet. Darüber hinaus sind unsere Trays, in denen die meisten unserer Produkte am Point of Sale angeboten werden, als Sekundärpackmittel neben diesen beiden Siegeln und den dementsprechenden Aussagen zusätzlich mit einem von uns selbst entwickelten Siegel für „0 % Mikroplastik“ versehen. Wir entwickeln zurzeit außerdem mit der Agentur Blue Life eine Kommunikations- und Werbekampagne für unser Nachhaltigkeitsengagement, die ab Anfang 2020 aktiv umgesetzt werden wird.

    Wie schätzen Sie persönlich die Zukunft von Kunststoffverpackungen ein?

    Entgegen vieler anders lautender bzw. negativer Erwartungshaltungen schätze ich persönlich die Zukunft der Kunststoffverpackungen als ausgesprochen positiv ein. Es gilt dabei zu differenzieren zwischen einem öffentlichen Meinungsbild, das aktuell eindeutig gegen Kunststoff spricht, und den Tatsachen, die eindeutig für Kunststoff sprechen. Wenn die Entsorgung und das Recycling von Kunststoffverpackungen verbessert sowie Optimierungspotentiale, wie z. B. durch die Rezyklatinitiative von dm-drogeriemarkt u. a., erfolgreich genutzt und umgesetzt werden, ist und bleibt Kunststoff für viele Verpackungsvarianten ein herausragend gut geeigneter Rohstoff.

    Unsere Teilnehmer möchten die Referenten auch gern persönlich besser kennenlernen. Deshalb noch eine letzte Frage: Wofür begeistern Sie sich neben Ihren beruflichen Aufgaben besonders?

    Meine Familie und ich setzen uns bereits seit vielen Generationen für den Natur- und Umweltschutz ein, den wir u. a. in unserem land- und forstwirtschaftlichen Betrieb in der Eifel (Rheinland-Pfalz) auch als Angler und Jäger engagiert umsetzen. Darüber hinaus sind wir sehr sportbegeistert. Seit drei Jahren fördern und unterstützen wir als Haupt- und Trikotpartner alle Frauen- und Mädchenfußballmannschaften vom 1. FC Köln.

    Heiko Hünemeyer studierte nach zahlreichen in- und ausländischen Praktika und Traineeships in Köln Betriebswirtschaftslehre. Im Rahmen dieses Studiums erfolgte von ihm eine empirische Diplomarbeit zu einem spezifischen Verpackungsthema. Nach seinem Studium wechselte er in die Familienunternehmensgruppe, zu der u.a. auch die Firma Haus Schaeben zählt.

    In 1991 war er federführend beteiligt an der Erarbeitung des Leitfadens zur Umsetzung und Anwendung der Verpackungsverordnung, die durch den Wissenschafts- und Wirtschaftsdienst des B.A.H. veröffentlich wur-de. Schaebens ist Marktführer in der Gesichtspflege, wobei insbesondere Masken, Konzentrate und Seren hier im besonderen Interesse der vornehmlich weiblichen Kundschaft stehen. Alle diese Produktserien sind Innovationen, die auf Heiko Hünemeyer unmittelbar zurückzuführen sind.

    Heiko Hünemeyer ist Gründungsmitglied in der Arbeitsgruppe Pharma im Markenverband und dort auch Vorstandsmitglied sowie Gründungsmitglied der Arbeitsgruppe Grenzgebiet Arzneimittel im B.A.H. und dort im Beirat.

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