Autor: Karsten Schröder

  • Kennen Sie eigentlich den Unterschied zwischen Dichtheitsprüfung und Permeationsmessung?

    Kennen Sie eigentlich den Unterschied zwischen Dichtheitsprüfung und Permeationsmessung?

    “Prüfen und Bewerten von Folienverpackungen”: Permeation (Teil 1)
    von Karsten Schröder (Innoform)

    Dr. Horst-Christian Langowski vom Fraunhofer IVV in Freising sagte einmal sinngemäß auf einer Tagung: „Es muss erst alles dicht sein, bevor man Permeation messen kann“.

    Das bringt es gut auf den Punkt. Die Permeationsmessung beginnt in der Regel erst dann, wenn mit üblichen Dichtheitsprüfmethoden kein Gas-/Flüssigkeitsaustausch mehr nachweisbar ist. Zur Verdeutlichung ein Praxisbeispiel:

    Kennen Sie noch die Vakuumverpackungen mit gemahlenem Kaffee, die vor dem Kauf erst einmal schüchtern im Regal auf Ihre „Dichtigkeit“ hin getestet wurden? Haben Sie sich auch schon einmal dabei ertappt, die Vakuumverpackung mit normalerweise rund 500-00 mbar Unterdruck mit den Fingern zusammen zu drücken, um festzustellen, ob sie noch schön hart ist? Das tun Sie, obwohl die Verpackung vielleicht mit einer Hochbarrierefolie hergestellt wurde mit einer Aluminiumschicht als Gassbarriere. Da geht messtechnisch im Verbund kein Gas mehr durch. Dennoch weiß der geschulte Einzelhandelskunde, dass trotzdem manchmal die Packung „weich“ ist. Das liegt z. B. an der “Undichtigkeit” in der Siegelnaht oder an Mikrodurchstichen des Kaffeemehls. Haben Sie das gewusst?

    Mit anderen Worten:

    1. Die Permeationsmessung ist um ein vielfaches sensibler/genauer als die Dichtheitsprüfung. Sie kann somit als Untergruppe der Dichtheitsprüfungen angesehen werden.
    2. Die Permeationsmessung beschäftigt sich mit dem Gasaustausch durch ein Material und nicht mit einer Strömung durch ein Loch, wie es die Dichtheitsprüfungen tun.

    Genau das ist der Grund, warum für verpackten, gemahlenen Kaffee die Dichtheitsprüfungen und nicht die Permeationsmessungen zur verbesserten Qualität der Vakuumverpackungen führten. Mittlerweile sind übrigens fast alle Packungen immer sehr gut dicht. Aber wie steht es mit der Permeation? Diskutieren Sie mit mir und anderen Lesern. Gerne auch in unsere Innoform-XING-Gruppe.

     

    Ich freue mich wieder auf zahlreiche Kommentare und Anregungen für weitere Beiträge in unserer Innoform Expertenecke hier oder auf XING.

    Freundlicher Gruß,

    Karsten Schröder

     

     

    P.S. Weitere Artikel zu diesem Themenbereich finden Sie nachstehend:

    2. Was bedeutet eigentlich die Einheit cm³/m³ x d x bar bei der Permeationsmessung?

    3. Was ist eigentlich die Permeationsrate?

    4. Was gibt die Wasserdampfdurchlässigkeit eigentlich an?

    5. Was bedeutet, die Folie hat eine gute Barriere?

    6. Welchen Einfluss hat Feuchtigkeit auf die Sauerstoffbarriere?

     

    Die nächsten Innoform Veranstaltung finden Sie HIER.

     

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  • Jubiläums-Inno-Meeting am 7./8. Februar 2012 – der Branchentreff in der Folienverpackungsindustrie

    Jubiläums-Inno-Meeting am 7./8. Februar 2012 – der Branchentreff in der Folienverpackungsindustrie

    …”Zum Jahres-/Saisonstart der Folienverpackungsindustrie geht man zum Inno-Meeting” sagte ein Teilnehmer beim letzten Mal. “Es lohnt sich schon allein wegen der Gäste und neuen Ideen” meinte ein anderer.

    “Neues mit Folie schaffen“ ist das zentrale Thema des 10. Inno-Meetings. Dieser mehrdeutige aber immer konstruktiv zu verstehende Titel lässt viel Raum für Fantasie und neue Produkte.

    Die Teilnehmer erwartet eine breit gefächerte Themenvielfalt. Experten aus den Bereichen Food und (Folien-) Verpackung, Forschung und Entwicklung sowie Produktion, Einkauf und Vertrieb diskutieren neue Einsatzgebiete von Folien für Lebensmittelverpackungen.

    Von der Ideensammlung bis zur Markteinführung neuer Folienverpackungen beleuchten die Referenten aus allen Bereichen der Folienherstellung und –verarbeitung Aspekte der gesamten Produktionskette, angefangen von der Motivierung und Sensibilisierung der Mitarbeiter für innovative Produkte über neue Technologien und Anwendungsgebiete bis hin zum Vertrieb durch Innovationen.

    Die Verwendung neuer Materialien in neuen Folienverpackungen unter Berücksichtigung des Nachhaltigkeitsanspruchs ist ebenso zentrales Thema wie die steigende Ressourcenverknappung und ökonomische Herausforderungen an das Supply Chain Management. Anwendungsbeispiele und Erfahrungsberichte aus der Industrie runden das Programm ab.

    Teilnehmer bekommen fundierte Antworten auf Fragen wie:
    – Wie können innovative Ideen in wirtschaftlich erfolgreiche Produkte umgesetzt werden?
    – Welche neuen Ansätze gibt es?
    – Welche Eigenschaften haben neu entwickelte Folien, um Produkte zu schützen?
    – Wie können Folienverpackungen Konsumenten begeistern?
    – Wie können Folien mit anderen Packmitteln kombiniert werden?

    Diesmal wurde den Teilnehmern öffentlich (z.B. auch via XING) die Möglichkeit gegeben, eigene Themenvorschläge einzubringen – ein voller Erfolg. Erstmalig wurden 19 Referenten (früher 13) ausgewählt, so dass planmäßig das neue Konzept kürzerer und prägnanterer Vorträge zum Einsatz kommen wird.

    Nutzen Sie den Folien-Branchentreff, um namhafte Unternehmensvertreter aus dem “FlexPack-Markt” zu treffen und mit Kunden und Lieferanten in einem Meeting zu diskutieren.

    Helfen Sie mit, Folienverpackungen besser und sicherer zu machen, um Lebensmittel zu schützen und auch dadurch Ressourcen zu schonen.

    Noch können Sie sich für das 10. Inno-Meeting anmelden.

    Wir freuen uns auf Sie.

    Freundlicher Gruß

    Ihr Innoform-Team

     

  • Neues mit Folie schaffen – jetzt auf XING diskutieren

    Neues mit Folie schaffen – jetzt auf XING diskutieren

    Beim 10. Inno-Meeting, dem Branchentreff des Jahres, wird es wieder spannend. “Neues mit Folie schaffen” ist das zentrale Thema am 7. und 8. Februar 2012 in Osnabrück. Experten aus Food und (Folien-) Verpackungsindustire, Forschung und Entwicklung sowie Produktion, Einkauf und Vertrieb diskutieren neue Einsatzgebiete von Folien für Lebensmittelverpackungen. Die Teilnehmer erwarten interessante Beiträge. Und diese Inhalte werden bereits im Vorfeld in der Innoform  XING-Gruppe „Sichere Folienverpackungen“ zur Diskussion gestellt. Dort  können Teilnehmer und Interessierte zudem sich und ihre Firma vorstellen, andere Branchenexperten und Tagungsteilnehmer bereits kennen lernen und sich austauschen.

    “Zum Jahres-/Saisonstart der Folienverpackungsindustrie geht man zum Inno-Meeting“, sagte ein Teilnehmer.

    Ihre Meinung ist jetzt gefragt:

    1. Was bedeuten die 4 Worte „Neues mit Folie schaffen“ für Sie persönlich und für Ihr Unternehmen?

    2. Welchen Nutzen hat ein jährliches Branchentreffen wie das Inno-Meeting? Was bewegt eigentlich Experten zur Teilnahme und warum kommen sie immer wieder?

    Was würden Sie sagen…

    Wir sind gespannt!
    Teilen Sie Ihre Meinung HIER mit anderen Gruppenmitgliedern…

  • Termine bis März 2012: Tagungen, Seminare und weitere Veranstaltungen

    Termine bis März 2012: Tagungen, Seminare und weitere Veranstaltungen

     

    Sie planen Ihre Termine für die nächsten Monate? Hier finden Sie eine Übersicht aller Tagungen, Seminare und weitere Veranstaltungen bis März 2012 rund um das Thema Folienverpackungen und sichere Lebensmittelverpackungen.

     

    Vom Bestseller bis zur Premiere ist alles dabei:

    NEU: Umgang mit Hygienerisiken und CCP’s (kritischen Lenkungspunkten)
    Wann: Donnerstag, 1. Dezember 2011
    Wo: in Osnabrück

    Wechselwirkung zwischen Verpackung und Füllgut (Lebensmitteln, Kosmetika & Pharmazeutika)
    Wann: Dienstag/Mittwoch, 13./14. Dezember 2011
    Wo: in Osnabrück

    Eingangsprüfungen für Folienverpackungen
    Wann: Dienstag/Mittwoch, 24./25. Januar 2012
    Wo: in Oldenburg

    Grundkurs: Aktuelles Lebensmittel- (Bedarfsgegenstände)recht in der Kunststoff-Verpackungsindustrie
    Wann: Mittwoch/Donnerstag, 25./26. Januar 2012
    Wo: in Oldenburg

    Siegelmedien für Folienverpackungen – Materialien und Anwendungen
    Wann: Dienstag/Mittwoch, 31. Januar/1. Februar 2012
    Wo: in Osnabrück

    10. Inno-Meeting: Neues mit Folie schaffen
    Wann: Dienstag/Mittwoch, 7./8. Februar 2012
    Wo: in Osnabrück

    Crashkurs Tief- und Flexodruck – vom Design zur Verpackung
    Wann: Dienstag/Mittwoch, 14./15. Februar 2012
    Wo: in Osnabrück

    Verbundfolien für Einsteiger – Basiswissen zum Anfassen
    Wann: Dienstag/Mittwoch, 28./29. Februar 2012
    Wo: in Eppertshausen

    NEU: Energie-Effizienz nach ISO 16001 steigern und nachhaltig Energiekosten senken
    Wann: Dienstag/Mittwoch, 28./29. Februar 2012
    Wo: in Osnabrück

    DIN EN 15593 – Hygienemanagement bei der Herstellung von Lebensmittelverpackungen – Inhalte und Konsequenzen
    Wann: Donnerstag/Freitag, 1./2. März 2012
    Wo: in Osnabrück

    Weitere Informationen finden Sie auf unserer Innoform-Veranstaltungsseite. Bei Fragen zu den jeweiligen Veranstaltungen, können Sie sich auch gerne jederzeit an  Wilma Igelbrink oder Karsten Schröder wenden.

    P.S. Das Inno-Meeting ist der Folien-Branchentreff im deutschsprachigen Raum. Das  “10. Inno-Meeting: Neues mit Folie schaffen” findet am Dienstag/Mittwoch, 7. / 8. Februar 2012 in Osnabrück statt.

    Wir freuen uns auf Sie.

    Freundliche Grüße

    Ihr Innoform TEAM
    www.innoform.de
    E-Mail: wilma.igelbrink@innoform.de

    Hier geht es zur Innoform XING-Gruppe: “Sichere Folienverpackungen durch Prüfen, Bewerten und Wissen mit Innoform”

     

    Bilder, Videos und Experten Meinungen stellen wir Ihnen nach Tagungen und Seminaren exklusiv auf unserer Facebook Seite zur Verfügung https://www.facebook.com/Innoform.Folienverpackungen?sk=app_247068188662059zur

     

  • 2. Flexodruck-Tagung am 22./23. November 2011 in Osnabrück

    2. Flexodruck-Tagung am 22./23. November 2011 in Osnabrück

    Die 2. Flexodruck-Tagung am 22./23. Nov. steht bevor: Experten und Entscheider aus der Welt treffen sich zum Thema Druckqualität
    Zum 2. Mal, nach der erfolgreichen Erstauflage im Jahr 2009 mit dem Schwerpunkt Wiederholgenauigkeit im Verpackungsflexodruck, treffen sich Branchenexperten am 22./23. November 2011 im Steigenberger Remarque Hotel in Osnabrück.

    Die diesjährige Tagung widmet sich ganz dem Thema Druckqualität. Der Fokus liegt dabei auf der ausführlichen Betrachtung des Trendthemas „Feine Rasterweiten und hochauflösende Druckformen“, eingeschlossen der anwendungstechnischen Konsequenzen beim Einsatz dieser Technologien in der Druckerei.

    Die Themen und Referenten sind das Resultat einer Marktbefragung unter Herstellern und Anwendern von Folienverpackungen im ersten Halbjahr 2011.

    Wir (das Innoform-Team) sind stolz darauf, mit der Unterstützung von Manfred Hornschuh und Stefan Beilenhoff erneut ein hochkarätiges Podium anerkannter Fachexperten präsentieren zu können.

    Welche Druckformen zur Auswahl stehen, ob der schlichte Wechsel auf höher auflösende Platten oder Sleeves ausreichend ist, oder ob Anpassungen der Peripherie bzgl. Maschineneinstellungen, Rasterwalzen, Substrat, Farbe u.v.m. erforderlich sind, wird aus der Sicht von Systemlieferanten und Anwendern beantwortet.

    Diskutieren Sie im Rahmen der von Innoform Coaching veranstalteten Tagung aktuelle Markttrends, technologische Anforderungen und Lösungen sowie deren anwendungstechnische Herausforderungen.

    Die Tagung bietet außerhalb der Vortragszeiten genügend Zeit zu Fachgesprächen mit Entscheidern und Kollegen aus der Food- und FMCG-Industrie, der Verpackungsmittelherstellung sowie mit Vorstufen- und Systemlieferanten.

    Die vollständige Agenda sowie die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie unter: http://event.innoform-coaching.de/agenda.php?code=FD

    Wir freuen uns auf hoch interessante Beiträge und einen spannenden Austausch in Osnabrück.

    Freundlicher Gruß,
    Karsten Schröder

    Besuchen Sie Innoform auf XING

  • “Drucken und Kaschieren” (Teil 8 von 8): Trouble Shooting Guide – Über die Analyse und Beseitigung von Fehlern im Laminierprozeß

    “Drucken und Kaschieren” (Teil 8 von 8): Trouble Shooting Guide – Über die Analyse und Beseitigung von Fehlern im Laminierprozeß

    8. Teil: Häufig verwendete Folien zum Drucken und Kaschieren
    Trouble Shooting Guide – Über die Analyse und Beseitigung von Fehlern im Laminierprozeß

    In den bislang vorliegenden Teilen der Artikelserie (Drucken und Kaschieren) stand die Komplexität des Herstellungsprozesses von Folien, die Kaschierung sowie das entsprechende Umfeld im Zentrum der Berichterstattung. Dabei wurden dem Leser technische Zusammenhänge nähergebracht, um dessen Blick für mögliche Fehlerquellen im Produktionsalltag zu schärfen. Der Sachbereich »Flexible Verpackung« besteht jedoch aus sehr vielen Einzelaspekten, weshalb Fehler in immer neuen Variationen auftreten können. Deshalb ist ständiges Lernen sowie der Austausch einschlägiger Informationen eine unverzichtbare Voraussetzung für eine möglichst fehlerfreie Produktion. Im abschließenden Artikel dieser Serie wird den Herstellern flexibler Verpackungen ein »Trouble Shooting Guide« an die Hand gegeben, der kurz und prägnant bei der Kaschierung von Verbundmaterialien auftretende häufige Fehler und deren Ursache benennt sowie entsprechende Lösungsmöglichkeiten aufzeigt.

    Am Ende der Produktionskette
    Unzureichende Verbundhaftung oder Siegelnahtwerte, die eine weitere Verarbeitung beispielsweise auf Form-Fill-Seal-Maschinen (FFS) unmöglich machen, gehören zum Schlimmsten, was einem Kaschierer zustoßen kann. Im Gegensatz zu den Designern, Verpackungsentwicklern, Folienherstellern und Druckern, die ihre Aufgabe im Herstellungsprozeß bereits erledigt haben, steht der Kaschierer am Ende der Produktions- und Veredelungskette. Bevor das geschnittene Rollenmaterial oder die konfektionierten Beutel ausgeliefert werden können, muß eine funktionsgerechte, fehlerfreie Kaschierung erfolgen. Tritt während dieses Vorgangs ein Fehler auf, waren alle vorher erbrachten Leistungen vergebens.

    Denn ein derartiges Produkt darf nicht zur Auslieferung kommen, da ansonsten Schadensersatzansprüche von den Befüllern der Verpakkungen zu erwarten sind. Es muß daher allen an der Produktion von Verpackungsfolien Beteiligten klar sein, daß nur größte Sorgfalt einen derartigen Fall verhindern kann. Denn ein Fehler, ob nun beim Extrudieren oder Bedrukken entstanden, wird beim Kaschieren zumeist erst nach einigen Tagen erkannt. Nach Abschluß der Aushärtung des Klebstoffs, die von der Lagertemperatur der kaschierten Rollen abhängt, erweist es sich erst nach 5–10 Tagen, ob die Kaschierung erfolgreich war. Hierzu ist anzumerken, daß in den zurückliegenden Teilen dieser Artikelserie schon mehrfach auf Hilfsmittel und Werkzeuge

    zur Sicherstellung der Kaschierqualität hingewiesen wurde. Dazu zählen beispielsweise das korrekte Mischungsverhältnis des Klebstoffs und dessen tatsächliches Verhalten im Produktionsprozeß.

    Druckfarben und Klebstoffe
    Oftmals liegen die Ursachen von Kaschierproblemen bereits im Druckprozeß, denn besonders Druckfarben und deren unterschiedliche Bestandteile können das Verhalten des Kaschierklebstoffs beeinflussen. Dies tritt vor allem dann auf, wenn die Druckfarbe nicht völlig ausgehärtet ist. Diesem unerwünschten Effekt kann mit verschiedenen Maßnahmen entgegengewirkt werden. Dazu gehören:

    ● Auftragsbezogene Auswahl des Farbsystems;
    ● Vorbehandlung der Foliensubstrate (z.B. Korona);
    ● Auswahl des Lösemittels ➞ »Verlauf« ➞ Topographie;
    ● Farbviskosität im Druck ➞ Rauhigkeit ➞ Topographie;
    ● Wirksamkeit des Bindemittels;
    ● Größe der Farbpigmente (insbesonders weiße Druckfarben oder Mischfarben, die mit Weiß angesetzt werden);
    ● Zusetzung geeigneter Additive. Lösemittelhaltige (LH) und lösemittelfreie (LF) Kaschierklebstoffe verhalten sich gegenüber Druckfarben sehr unterschiedlich. LH-Qualitäten werden zumeist mit höherer Auftragsmenge (g/m2; trokken) verarbeitet, während LF-Produkte aufgrund ihrer chemischen Eigenschaften nur mit eingeschränkten Auftragsgewichten eingesetzt werden können. Das Problem mit der Rautiefe von Druckfarben läßt sich bei LH-Klebstoffen durch Erhöhen der Auftragsmenge kompensieren. Diese Möglichkeit ist bei LF-Klebstoffen jedoch nur im Zehntelgrammbereich möglich, wodurch diese Korrekturmöglichkeit erheblich eingeschränkt bzw. oftmals ausgeschlossen ist.

    Bei einem derart komplexen Fertigungsablauf wie der Herstellung flexibler Verpackungen können immer wieder Fehler auftreten. Nur durch die konsequente Einhaltung bestimmter Regeln und ständiger Qualitätskontrolle der Abläufe innerhalb der einzelnen Fertigungsschritte kann diese schwierige Form der Veredelung (Kaschieren) erfolgreich durchgeführt werden. In diesem Zusammenhang kommt dem Informationsaustausch zwischen den am Fertigungsprozeß beteiligten Firmen und den jeweiligen Zulieferern eine besondere Bedeutung zu. Nachstehend sind einige Bereiche beispielhaft genannt:
    ● Granulate (z.B. Siegelschichten);
    ● Masterbatches (wichtige Additive);
    ● Druckfarben;
    ● Kaschierklebstoffe;
    ● Produktionsmaschinen (z.B. Extrusion, Druck- und Kaschiermaschinen);
    ● Hilfsstoffe (z.B. Lösemittel, Reinigungsmittel).

    Um einen fehlerfreien Fertigungsprozeß sicherzustellen, stehen die Lieferanten in der Pflicht, alle relevanten Informationen zu Verfügung zu stellen und diese nicht unter dem Vorwand von Betriebsgeheimnissen vorzuenthalten. Zusammenfassung Fehler in der Herstellung flexibler Verpackungen lassen sich weitestgehend vermeiden, wenn alle Beteiligten über das notwendige Fachwissen verfügen. Um einer Wiederholung früherer Fehler vorzubeugen, bedarf es einer systematischen Bearbeitung und Analyse der jeweiligen Fehler. Es ist wenig hilfreich, mittels eines Telefonats oder einer e-Mail Schuldzuweisungen zu verteilen. Wichtig ist, daß Kaschierbetriebe bzw. Druckereien mit internen Kaschieranlagen in die Lage versetzt werden, das jeweilige verbundtechnische Problem präzise zu benennen. Dazu ist diesem Artikel ein Anhang mit dem Titel »Kaschierung – Trouble Shooting Guide« beigefügt, der eine Hilfestellung bei der Fehleranalyse in der Produktionspraxis geben will.

    Zusammenfassung
    Fehler in der Herstellung flexibler Verpackungen lassen sich weitestgehend vermeiden, wenn alle Beteiligten über das notwendige Fachwissen verfügen. Um einer Wiederholung früherer Fehler vorzubeugen, bedarf es einer systematischen Bearbeitung und Analyse der jeweiligen Fehler. Es ist wenig hilfreich, mittels eines Telefonats oder einer e-Mail Schuldzuweisungen zu verteilen. Wir gehen sicher davon aus, dass an einem Schadensfall beteiligte Firmen sehr interessiert sind zu helfen und gerne lernen was zu dem diskutierten Problem(en) geführt hat. Die Voraussetzung dafür ist jedoch das vom Kaschierbetrieb vermittelt werden kann um was für ein verbundtechnisches Problem es sich handelt. Der Aufwand ein brauchbares Protokoll eines aufgetretenen Schadens ist nicht aufwendig, vereinfacht jedoch die Kommunikation und hilft der Lösung des Problems.

     

    P.S. Am 22./23. November können Sie uns auf der 2. Flexodruck-Tagung in Osnabrück treffen.
    Dieses Mal dreht sich alles um: Ständig steigende Qualitätsansprüche und sinnvolle Lösungen?!
    Es gibt völlig andere Themen und Erkenntnisse als vor 2 Jahren. Es hat sich viel getan.

    Bilder, Videos und Experten Meinungen von der FD-Tagung stellen wir Ihnen nach der Tagung exklusiv auf unserer Facebook Seite zur Verfügung https://www.facebook.com/Innoform.Folienverpackungen?sk=app_247068188662059zur

     

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  • “Drucken und Kaschieren” (Teil 7 von 8): Einige typische optische Probleme bei der Kaschierung

    “Drucken und Kaschieren” (Teil 7 von 8): Einige typische optische Probleme bei der Kaschierung

    7. Teil:  Häufig verwendete Folien zum Drucken und Kaschieren
    Einige typische optische Probleme bei der Kaschierung

    von Karsten Schröder

    Zusammenfassung
    Optische Mängel bei der Kaschierung sind heute in vielen Fällen auf Unwissenheit bei der Entwicklung neuer Produkte und Bedienung der Anlagen  zurück zu führen, da die meisten Probleme technisch eigentlich gelöst und bekannt sind. In diesem Teil diskutiert Karsten Schröder wichtige, immer wieder auftretende optische Probleme bei der Kaschierung von primären Kunststoffkaschierungen mit und ohne Aluminium oder Papier.
    Ausgehend von Falten und ihren Ursachen, werden auch Bläschen mit ihren mannigfaltigen  Ursachen beschrieben.

    1    Kaschierfalten
    Falten sind so alt wie das Kaschieren selbst – warum sind sie immer noch da? Ein Grund für Falten sind schwankende Qualitäten der Basismaterialien. Denn – wie entstehen Falten eigentlich?

    1.1    Querfalten
    Querfalten z.B. sind auf unterschiedliche Längen der Kaschierpartner zurück zu führen. Oft treten Falten im Randbereich direkt beim Zusammenführen der Folien auf. Diese stammen von so genannten Hängekanten eines oder beider Materialien.
    Gleicht der Maschinenbediener diese Hängekanten durch mehr Bahnspannung aus, so ist die Planlagetemperatur verschoben. Die Planlagetemperatur ist die Temperatur, bei der das ausgehärte  Laminat plan liegt. Diese Temperatur ist besonders für die Weiterverarbeitung von Bedeutung.
    Gleicht er diese Hängekanten nicht ausreichend durch mehr Bahnspannung aus, um die Planlagetemperatur korrekt einzustellen, kommt es zur Faltenbildung. Oft wird dieser schlechte Kompromiss in Kauf genommen in der Hoffnung: Die Wickelspannung wird es schon richten. Leider wird die Wickelspannung nur dazu führen, dass die Falte flach gedrückt wird und im besten Fall unkontrolliert verklebt. In jedem Fall können sich insbesondere bei Barriereverpackungen aus solchen Falten Delaminationen und Produktverderb ergeben – also kein „kleiner“ Mangel.
    Ein Ausweg aus dem Dilemma ist zum einen das Wissen um das Problem und eine strikte Eingangskontrolle und Spezifikation der „Hängekantentoleranz“ Hierzu gibt es bisher mehrere, nicht genormte Verfahren. Prüfanweisungen hierzu können bei Innoform bezogen werden.

    1.2    Längsfalten
    Diese Falten in Maschinenrichtung ergeben sich entweder durch Materialmängel (Durchhang in der Mitte der Rolle) oder durch Maschinenmängel/ falsche Parameter an der Anlage.
    Wird ein dünnes Material (z.B. PET-BO 12 µm) schon mit Längsfalten angeliefert, wird kein Kaschierer diese mehr ausbügeln können. In seltenen Fällen, eher schon bei dickeren, weicheren Folien, könne Breitstreckwalzen hier noch wahre Wunder verrichten, wenn mit optimaler Spannung gefahren wird – aber auch hier Achtung Planlagetemperatur.
    In der Maschine entstehen Längsfalten ebenfalls durch mehrere Ursachen- Einige sind z.B. ein-/abgelaufene Walzen und Presseure, zu hohe Bahnspannung, zu grobe Walzenprofilierung bei dünnen Folien).
    Für beide Faltenarten gilt: Vormaterialien machen einen Großteil der Problematik aus. Falten werden oft als Schönheitsfehler abgetan, können aber zu großen Fehlern bis hin zur Konsumentenschädigung durch Produktverderb führen. Falten können zusätzlich das Versiegeln von Verpackungen erschweren, wodurch sich zusätzliche Produktgefahren durch Undichtigkeiten ergeben.
    Zusammenfassend ist also festzustellen, dass eine auf die leichte Schulter genommenen Faltenproblematik durchaus ernste Folgen haben kann.  Falten sind vermeidbare und echte Kaschiermängel, die es in jedem Fall zu verhindern vermeiden gilt.

    2    Blasenbildung
    Blasen, Bläschen oder Kaschierflecken – egal wie man das Phänomen auch nennt – es ist vermeidbar und unschön. Es gibt eine Vielzahl von Ursachen für solche Fehler, die oft noch als leichte, optische Mängel (die oft toleriert werden) abgetan. Doch in vielen Fällen steckt mehr dahinter. Dort wo Bläschen zu sehen sind, ist die Verbundhaftung gestört und das kann auch zu technischem Versagen des Verbundes führen.

    2.1    Wie sehen Kaschierbläschen und Kaschierflecken aus?
    In den folgenden Abbildungen sehen Sie einige Aufnahmen aus unserem Labor, welche alle unter dem Sammelbegriff Blasenbildung zusammen gefasst werden können.

    2.1.1    Regelmäßige, gleichmäßig verteilte Bläschen

    Man sieht unter geeigneter Beleuchtung und geschultem Blick gleichmäßige, Stecknadelkopf kleine Flecken. Diese Flecken rühren von fehlendem Kontakt zwischen den beiden Kaschierpartnern her. Denn das Kleben bringt ja die beiden Partner eng zusammen, wodurch überhaupt erst eine Verbundhaftung und „Kontakttransparenz“ hergestellt wird. Ist dieser Kontakt nicht ideal, fehlt die o.g. Kontakttransparenz und das Auge nimmt diese Farbunterschiede abhängig von Farbton und Größe der Blasen wahr. Egal welche Blasen – das ist ein Alarmsignal für Kaschierer – das darf nicht passieren. Problematisch ist nur, dass einige Bläschen nach dem Aushärten verschwinden. Dieses ist durch Einwirkung von Wickeldruck bei Lösemittelfreien Kaschierungen oft der Fall, weshalb beim Kaschieren Bläschen gelegentlich unterschätzt werden.

    2.2    Blasen aufgrund rauer Druckfarben wie z.B. weiß
    Insbesondere in weiß bedruckten Bereichen findet man dieses Phänomen besonders häufig. Die Frage ist: Warum?

    In der Draufsicht sieht man deutlich die grauen Flecken im weiß hinterlegten Bereichen. Das sind die Kontakttransparenz-Aussetzer“. Wie entstehen die und wichtiger – wie vermeidet der aufmerksame Kaschierer/Drucker solche Fehler?

    Zum einen kann der Drucker eine geeignete, besonders fein gemahlene Druckfarbe verwenden, um die Rauigkeit des Farbfilms zu reduzieren, wodurch auch mit wenig Klebstoffmenge (1,8 bis 2,2 g/m² bei Lösemittelfreien Klebstoffen) gut und blasenfrei kaschiert werden kann.

    In der  Prinzipskizze wird verdeutlicht, wie sich zu wenig Klebstoff auf einer rauen Oberfläche (z.B. Druckfarbe) auswirkt.

    Im folgenden Mikrotomschnitt sieht man ein weiteres Phänomen – der Klebstoff ist stellenweise gar nicht vorhanden. Es hat gar keine Benetzung stattgefunden. Das kann u.a. durch falsche Temperaturführung beim Auftragen, ungeeignete Kaschierpartner oder eine Druckfarbe mit zu geringer Oberflächenspannung entstehen.

    2.3    Gasblasen
    Betrachtet man nun im Gegensatz dazu eine Gasblase, die durch das entstehende CO2, welches bei der Reaktion von Polyol und aromatischem Isocyanat immer entsteht, sieht der Schnitt etwas anders aus.

    Hier ergibt sich am Rand der wesentlich größeren und unregelmäßigen Blasen eine Art Wulst, die dadurch entsteht, dass das Gas den Klebstoff verdrängt. Der Klebstoff sammelt sich aufgrund seiner Kohäsionskräfte am Rand der Blase und es entsteht dieser Klebstoffwulst.

    Das gleiche Phänomen tritt auch bei partiellen Benetzungsstörungen auf, die durch Kontamination der Oberfläche oder ungeeignete Oberflächenspannung passieren kann.

    2.4    Blasen aufgrund ungleichmäßigen Auftrags im “Mikrobereich”
    Betrachtet man mittels Multiple Imaging Alignment nun einen stark vergrößerten Bereich einer Klabstofffuge im Mikrotomschnitt, so sind oft enorme Dickenschwankungen der Klebstoffschicht in der Praxis zu beobachten.
    In diesem Beispiel schwankt die Auftragsmenge auf einer Länge von 0,5 mm von 0,4 µm auf 4.4 µm (etwa = g/m²). Das kann nicht an einer falschen Walze oder schlechter Druckfarbe alleine liegen. Hier sind Rauigkeit und Oberflächenspannungseffekte mit im Spiel. Ein Lösungsansatz ist: Zunächst einmal die eigenen Produkte mit dem Mikroskop untersuchen, wie groß die Mikro-Schwankungen sind und ob Blasen sichtbar sind. Sollte das der Fall sein, kann das erneute vorbehandeln über dem Bedruckstoff schon Abhilfe schaffen, um eine möglichst hohe und gleichmäßige Oberflächenspannung zu erzielen. Zudem sollte die Viskosität des Klebstoffes variiert werden (durch Temperaturänderung), um den Einfluss dieses Parameters zu ergründen. Hier verhalten sich unterschiedliche Klebstoffe durchaus unterschiedlich auf gleichen Bedruckstoff und umgekehrt.

    2.5    Stippen als Ursache für Blasenbildung
    Auch Folien, Farb- oder Klebstoffstippen (Gels) können natürlich zu Kaschierfehlern führen, die sich als Blasen darstellen. Diese sind aber seltener pro Flächeneinheit und in der Regel deutlich größer.
    Hier mal ein Beispiel einer Stippe in einer Folienschicht im Schnitt und Draufsicht:

     

     

     

     

    2.6    Gasblasen CO2
    Die oben schon erwähnten, durch Gasabspaltung bei der chemischen Reaktion zwischen den beiden, das Polyurethan bildende Komponenten, Polyol und Isocyanat, sind oft groß (mehrere Millimeter im Durchmesser nicht kreisrund und meistens unregelmäßig verteilt.

    Diese Blasen treten vor allem bei Gasbarrierefolien wie SiOx beschichteten oder metallisierten Folien sowie EVOH Sperrschichtfolien gehäuft auf. Hier können aliphatische, Klebstoffe oder einer Reduzierung der Auftragsmenge Abhilfe schaffen. Zudem sollte das System nicht zu schnell reagieren, so dass das entstehende Gas permeiren kann. Hier ist also eine Temperung/Warmlagerung eher kontraproduktiv.

    2.7    Gasblasen aufgrund einkaschierter Luft
    Das Einkaschieren von Luft geschieht oft durch falsche Presseurhärte im Kaschierwerk. Ist der Presseur zu weich, entsteht enorme Walkarbeit, was zu Verbundstörungen führen kann. Ist er zu hart, werden Luftblasen nicht „ausgequetscht“ und dadurch nicht vermieden. Optimal wird üblicherweise eine Shore A Härte von 80 – 90° eingehalten. Was steht denn in Ihrem Wartungsplan für ein Sollwert und wie oft prüfen Sie die Härte eigentlich?

    2.8    Blasen am Rand von Druckkanten
    Sehr häufig finden sich Blasen am Rand von Druckkanten. Hier ist der Wickeldruck, insbesondere, wenn diese Kanten längs zur Laufrichtung verlaufen, geringer und Gase haben Platz sich zu sammeln. Hier helfen oft s.g. Stützlackierungen. Das sind transparente Lackierungen – meistens mit Verschnitt (= Farbe ohne Pigment), um diese Höhentoleranzen durch unterschiedliche Druckschichtdicken im Rapport oder in Längsrichtung auszugleichen.

    [Artikel Serie 1-8 “Drucken und Kaschieren” wird fortgesetzt]

     

    P.S. Am 22./23. November können Sie uns auf der 2. Flexodruck-Tagung in Osnabrück treffen.
    Dieses Mal dreht sich alles um: Ständig steigende Qualitätsansprüche und sinnvolle Lösungen?!
    Es gibt völlig andere Themen und Erkenntnisse als vor 2 Jahren. Es hat sich viel getan.

    Bilder, Videos und Experten Meinungen von der FD-Tagung stellen wir Ihnen nach der Tagung exklusiv auf unserer Facebook Seite zur Verfügung https://www.facebook.com/Innoform.Folienverpackungen?sk=app_247068188662059zur

     

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  • “Drucken und Kaschieren” (Teil 6 von 8): Die Korona-Vorbehandlung

    “Drucken und Kaschieren” (Teil 6 von 8): Die Korona-Vorbehandlung

    6. Teil: Ein Überblick über häufig verwendete Synthetikfolien zum Drucken und Kaschieren

    Die Korona-Vorbehandlung

    von  MANFRED RÖMER, ANSGAR WESSENDORF

    Um die Haftung von Materialien wie Klebstoffe oder Druckfarben auf Substraten zu ermöglichen, müssen deren Oberflächen entsprechende physikalische Benetzungseigenschaften aufweisen. Diese wiederum hängen von der Oberflächenspannung des jeweiligen Substrats ab, wobei in diesem Zusammenhang von polaren oder unpolaren Oberflächen gesprochen wird. Als ein etabliertes Verfahren, die erforderliche Spannung herzustellen, gilt die Korona-Vorbehandlung.

    Die Korona-Vorbehandlung schafft auf unpolaren Oberflächenwie PE oder PP durch Oxidation polare Gruppen und verändert (erhöht) auf diesem Wege die Oberflächenspannung. Dadurch verbessert sich die Benetzung durch Klebstoffe oder Druckfarben und damit auch deren Anhaftung auf dem Substrat. Zusätzlich zu den angesprochenen Oxidationsvorgängen findet auch noch eine »Reinigung « der Oberflächen statt und es wird eine Mikrorauhigkeit hergestellt.
    Unter der Voraussetzung korrekter Anwendung der Korona-Parameter führen diese drei Faktoren (Oxidation, Reinigung und Mikrorauhigkeit)
    zu einer guten Anhaftung von Klebstoffen oder Druckfarben.

    Vor den jeweiligen Bearbeitungsvorgängen stehen dem Drucker oder Kaschierer verschiedene
    Möglichkeiten zur Prüfung der Oberflächenspannung zur Verfügung. Üblicherweise werden hierfür Testtinten und Teststifte eingesetzt, die eine ausreichend genaue Aussage über die Oberflächenspannung erlauben.

    (Abbildung 1)
    (Abbildung 1)

    Die Entstehung der Oberflächenspannung beruht dabei auf folgendem Prinzip: Um die Moleküle aus dem Inneren der Flüssigkeit an die Oberfläche zu bringen, muß gegen die resultierenden Molekülkräfte Arbeit geleistet werden. Die Größe der Arbeit (Delta W) bezogen auf die gebildete Fläche (Delta A) ist die Oberflächenspannung. Die zu leistende Arbeit entspricht der Energie, daher wird sie auch Oberflächenenergie genannt (Abbildung 1).

    Messung der Vorbehandlung

    (Abbildung 2)

    Obwohl es selbstverständlich noch eine ganze Reihe anderer einschlägiger Verfahren gibt, haben sich die Testtinten und Teststifte in der Praxis doch auf breiter Front durchgesetzt. Es muß jedoch in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen werden, daß sowohl Tinten wie auch Stifte nur eingeschränkt haltbar sind und daher nach dem Überschreiten der angegebenen Gebrauchsdauer keine zuverlässigen Ergebnisse mehr liefern (Abbildung 2).

    (Abbildung 3)

    Die Randwinkelmessung ist an Genauigkeit der Testtinte oder dem Teststift zweifellos überlegen, jedoch ist die Anwendung dieses Verfahrens in der täglichen Produktionspraxis
    beim Drucken und Kaschieren viel zu aufwendig. Der Randwinkel stellt dabei ein Maß für das Benetzungsverhalten dar. Um einen Randwinkel messen zu können, muß die Oberflächenspannung der Testflüssigkeit größer als die Oberflächenspannung des Festkörpers sein (z.B. Folie). Sind die Oberflächenspannung von Testflüssigkeit
    und Substrat gleich, findet eine vollständige Benetzung statt (Randwinkel = 0) (Abbildung 3).

    Für Folien müssen bestimmte Korona-Vorbehandlungsintensitäten
    erreicht werden, damit für die Bedruckung oder Kaschierung eine optimale Oberflächenspannung aufgewiesen wird:
    ● PE, PP-C > 38 mN/m
    ● PP-BO > 42 mN/m
    ● PA-C > 50 mN/m
    ● PA-BO, PET-BO > 52 mN/m

    (Abbildung 4)

    Optimale Vorbehandlung
    In Abbildung 4 wird das Prinzip der Korona-Vorbehandlung bzw. die damit verbundenen oxydativen Vorgänge dargestellt. Insgesamt wird im  Schaubild verdeutlicht, daß es sich hierbei um einen komplexen Vorgang handelt, der durch Bedienungsfehler oder mangelnder Anlagenwartung auch zu Mißerfolgen führen kann.

    (Abbildung 5)
    (Abbildung 6)

    Die Oxidationsvorgänge an der Folienoberfläche bewirken, daß dem Substrat eine größere Oberflächenenergie verliehen wird. Durch Verdampfung erhöht sich die Mikrorauhigkeit der Substratoberfläche, die entscheidend zu einer besseren Haftung von Druckfarbe und Kaschierkleber beiträgt. Doch es ist darauf zu achten, daß insbesondere bei hoher Luftfeuchtigkeit es zu einem Abbau von Molekülketten und damit zu einer Verringerung der Oberflächenspannung kommen kann. Darüber hinaus wird durch Koronavorbehandlung die Siegelfähigkeit verschlechtert (Vernetzung der Makromoleküle). Im Zusammenhang mit der Korona-Vorbehandlung spielt auch die sogenannte »Aktivierungsenergie « eine wichtige Rolle. Sie bezeichnet das Niveau der einzubringenden Energie zur Initiierung der vorher genannten Prozesse. Die notwendige Dosis der Korona-Energie (W min/m2) zur Erreichung der gewünschten Oberflächenspannung (mN/m) variiert in Abhängigkeit zu den jeweiligen Foliensubstraten. In Abbildung 5 werden einige typische Zusammenhänge zwischen Dosis und Oberflächenenergie dargestellt. Die Vorbehandlung einer Folie wirkt nicht unbegrenzt, sondern erfordert nach Ablauf einer gewissen zeitlichen Frist eine Auffrischung. Abbildung 6 stellt den »Schwund« des Vorbehandlungsgrades in Abhängigkeit zur Zeit dar.

    Viel hilft nicht viel

    (Abbildung 7)

    In diesem Zusammenhang könnte der Eindruck entstehen, diesem »Schwund« der Vorbehandlung bzw. der Oberflächenspannung mit dem Einbringen einer höheren Dosis an Korona-Energie entgegenwirken zu können. Davor muß jedoch dringend gewarnt werden, da das Einbringen einer zu hohen Dosis den gegenteiligen Effekt mit sich bringt und die Haftungseigenschaften durchaus wieder verschlechtern kann. Dies hat seinen Grund darin, daß ein zu hoher Energieeintrag die Substratoberfläche soweit abbaut, daß es zu adhäsiven Oberflächenbelägen kommt, die eine Haftung von Druckfarben oder Klebstoffen verhindern (Abbildung 7).  Im Gegensatz dazu führt eine zu niedrige Korona-Vorbehandlung zu schlechter Benetzung und damit zu schlechten Anhafteigenschaften.

    Fazit

    Grundsätzlich ist die Kenntnis der in diesem Artikel vorgestellten Zusammenhänge für Drucker und Kaschierer äußerst empfehlenswert und vorteilhaft, um die Voraussetzungen zur Schaffung optimaler Oberflächenhaftung auf den jeweils eingesetzten Substraten zu schaffen (wird fortgesetzt).

    [Artikel Serie 1-8 “Drucken und Kaschieren” wird fortgesetzt]

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  • “Drucken und Kaschieren” (Teil 5 von 8): Kaschiermaschinen und Auftragstechnik

    “Drucken und Kaschieren” (Teil 5 von 8): Kaschiermaschinen und Auftragstechnik

    5. Teil: Ein Überblick über häufig verwendete Synthetikfolien zum Drucken und Kaschieren
    Kaschiermaschinen und Auftragstechnik
    von Dipl.-Ing. Manfred Römer

    Die moderne Kaschiertechnik, und die damit hergestellten Produkte (Laminate),  sind heute, sowohl für technische Produkte als auch für Verpackungsmaterialien, nicht mehr wegzudenken.
    Der Kaschiervorgang kombiniert die Materialeigenschaften einzelner Filme / Folien zu einem neuen Werkstoff mit oft überragenden Eigenschaften. Im Folgenden beschäftigt sich dieser Beitrag mit der Kaschiertechnik im Ganzen, ohne auf spezifische Maschineneigenschaften der unterschiedlichen Hersteller einzugehen.
    Desweiteren bezieht sich dieser Beitrag im Besonderen auf die Herstellung von Laminaten (Verbundfolien) für den Lebensmittelverpackungsbereich.

    Warum Verpackungsfolien?
    •    Barriere gegen:
    •    Licht, Gase (O2; N2; CO2; Wasserdampf …)
    •    Gute Optik (Wechselspiel Kleber – Druckfarbe)
    •    Festigkeit (Flächenhaftung +  Siegelnaht)
    •    Siegelbarkeit (Verschlusssicherheit)
    •    Peelbarkeit (kontrollierte Öffnungskraft der Versiegelung)
    •    Maschinengängigkeit (Potlife oder dyn. Panlife)
    •    … u.a.

    Welche Möglichkeiten zur Herstellung von Verbundfolien gibt es?

    •    Kaschierung
    – LF = Lösemittelfrei
    –  LH = Lösemittelhaltig
    •    Mehrlagen-Extrusion (Adhäsions-Promoter)
    •    LH-Primer (z.B. PU Kleber o.ä.)
    •    Wässrige-Primer (EAA Dispersionen)
    •    Primer aus der Schmelze (EAA)
    •    Maleinsäure

    Bei der Kaschierung unterscheidet man zwei wesentliche Techniken:
    •    Lösungsmittelhaltig
    •    Glattwalzenauftrag (Schöpfwalze/Auftragswalze)
    •    Rasterwalzenauftrag (Schöpfwalze/Rakel)
    •    Rasterwalzenauftrag (Kammerrakel)
    •    Lösungsmittelfrei
    •    Dreiwalzenauftrag (Stahl-Gummi-Stahl)
    •    Vierwalzenauftrag ( Stahl-Stahl-Gummi-Stahl)

    Schema der LH Kaschierung:


     

     

     

     

     

     

    Schema der LF Kaschierung:


     

     

     

     

     

    Definition der unterschiedlichen Kaschiertechniken:
    Nasskaschierung und Trockenkaschierung.
    Definition:
    Wenn das Kaschieren unmittelbar nach dem Klebstoffauftrag , also ohne
    Zwischentrocknung erfolgt, spricht man vom Nasskaschieren.
    Bei den eingesetzten Klebstoffen handelt es sich um physikalisch
    trocknende aber auch  vernetzende Systeme.
    Die Bindekraft beruht auf physikalische Prozesse, d.h. auf der
    Trocknung des Klebstoffes nach Verdunsten des Lösungsmittels /Vehikels
    (Wasser).
    Die Anwendung von Dispersionen dominiert bei der Kaschierung
    von Folien mit saugfähigen Stoffen, wie Papier, Pappe, Filz oder
    Textile-Substrate.
    Ist der zu verarbeitende Klebstoff in einem organischen Lösungsmittel gelöst, muss dieses Lösungsmittel vor dem Kaschierprozeß in einem Trockenkanal entfernt werden. Bei der Zusammenführung der Bahnen im Kaschierwerk liegt also ein „trockener“ Klebstofffilm vor und man nennt diesen Kaschiervorgang  Trockenkaschierung.
    Im Falle der lösungsmittelfreien Kaschierung (LF), wird natürlich kein Lösungsmittel verdampft und die Termini Nass – oder Trockenkaschierung treffen hier nicht zu. Bei der LF-Kaschierung ist folglich das „Nassauftragsgewicht“ auch das „Trockenauftragsgewicht“.
    Es wird dem Leser klar, dass bei der LF Kaschierung ganz besonders auf gleichmäßigen Klebstoffauftrag geachtet werden muss, um z.B. optische Uniformität des Klebstofffilms sicherzustellen.
    Da die Maschinentechnik für LH-Klebstoffe heute als perfekt  bezeichnet werden kann und dem Verarbeiter durch die Tatsache, dass er mit dem Lösungsmittel nicht nur eine gute Benetzungshilfe zum Substrat, sondern auch ein „Werkzeug“ zur Kontrolle eines sehr homogenen Auftragsbildes besitzt, werden wir uns im Folgenden mit der LF-Klebstoffverarbeitung beschäftigen.
    Mitte der 70iger Jahre gab es noch eine Fülle von Problemen bei der Verarbeitung von LF-Klebstoffen, die heute, sowohl von den Klebstoffherstellern als den Maschinenherstellern gelöst wurden.
    Trotzdem stellt die perfekte LF-Kaschierung (Optik) bei der Fülle von möglichen Folienkombinationen und Druckbildern bzw. Druckfarben die Maschinenführer  vor wechselnden Problemen.
    Am Markt findet man überwiegend zwei Typen von LF-Kaschiermaschinen, die Drei- oder Vierwalzenmaschinen. Beide Maschinentypen besitzen noch eine Presseurwalze die den einzustreichenden Film auf die Klebstoffauftragswalze drückt.
    •    In der Praxis haben sich beide Maschinentypen bewährt.
    •    Die Tendenz nach unserer Beobachtung geht jedoch in Richtung der Vierwalzenmaschinen.
    •    Moderne LF-Kaschierkleber laufen auf beiden Maschinentypen problemlos.
    •    Ältere LF-Klebstoffentwicklungen zeigen für Vierwalzenmaschinen häufig ein zu geringes dyn. Panlife. Das ist die Zeit, die dem Maschinenführer zur Verfügung steht Einstellungen vorzunehmen, bevor er das Auftragswerk Grundreinigen muss.

    Der Kaschierer hat bei der Verarbeitung von LF-Klebstoffen nur eine „Stellschraube“, die das Kaschierergebnis, was die Optik angeht, wesentlich beeinflusst, nämlich die Klebstoffauftragstemperatur! Andere wichtige Optimierungsmöglichkeiten oder Unabdingbarkeiten, wie die Koronavorbehandlung, werden im Laufe der Serie separat behandelt.

    Man unterscheidet drei Varianten LF-Kaschierklebstoffe:
    1.)    „kaltverarbeitbar“
    2.)    „warmverarbeitbar
    3.)    „heißverarbeitbar“
    Für die jeweilige „Klasse“ gibt es bestimmte „Daumenregelungen“, was die Temperatureinstellungen betrifft.

    Kaltverarbeitbar:
    Dosierung :             <40°C
    Auftrag      :              < 50°C
    Kaschierwerk         50°C – 60°C
    65°C – 75°C (mit Aluminium)

    Bei langem Bahnweg der eingestrichenen Folie erhöht man die Kaschierwalzentemperatur um ca. 10°C.

    Warmverarbeitbar:
    Dosierung     :       < 40°C
    Auftrag          :     55°C – 60°C
    Kaschierwerk:     50°C /60°C                                                         65°C /75°C (mit Aluminium)

    Bei langem Bahnweg der eingestrichenen Folie erhöht man die Kaschierwalzentemperatur um ca. 10°C.

    Heißverarbeitbar:

    Dosierung :                   >50°C – 60°C
    Auftrag      :           65°C > 80°C
    Kaschierwerk        50°C /60°C
    65°C /75°C     (mit Aluminium)
    Bei langem Bahnweg der eingestrichenen Folie erhöht man die Kaschierwalzentemperatur um ca. 10°C
    ?        Handhabung durch kurzes „Panlife“ problematisch.
    ?        Kleber reagiert auf der Auftragswalze.
    Reinigung  schwieriger!  Klebstoffverluste durch Stopps!

    Typische Maschinenkonfigurationen (Klebstoffauftragswerke)

     

     

     

     

     

     

     

     

     

    Wie vorher gesagt kommt der Temperaturführung  des Auftragswerkes eine besondere Bedeutung zu.
    Durch falsche Temperaturführung der Dosier- oder Auftragswalze kommt es nicht nur zu schlechter Kaschieroptik, sondern auch zum „nebeln“ oder „spinnen“. Nebeln bedeutet, dass der Klebstoff in Form feiner Tropfen im Umfeld des Auftragswerkes zu einer Verunreinigung der Kaschiermaschine kommt und erheblichen Reinigungsaufwand erforderlich macht.
    Spinnen bedeutet, dass es zwischen der Transferwalze/Auftragswalze und Auftragswalze/Substrat (einzustreichende Bahn)auf Grund gegebener Klebstoffzähigkeit zur Fädchenbildung kommt. Daraus resultiert u.s. schlechte Kaschieroptik.

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

    Man spricht von einer idealen Klebstoffauftragstemperatur oder „Viskositätsfenster“. Dem Klebstoffhersteller muss es gelingen diesen Bereich so weit wie möglich bzw. nötig zu gestalten um dem Kaschierer eine optimale Verarbeitung des Klebstoffes zu gewährleisten.

     

     

     

     

     

     

     

     

    Wird fortgesetzt.

    von
    Dipl. Ing. Manfred-Werner Römer

    Römer Consult
    Distelweg 26
    28816 Stuhr-Seckenhausen

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

    [Artikel Serie 1-8 “Drucken und Kaschieren” wird fortgesetzt]

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  • Suche Temperierkammer mit oder ohne mechanischer Universalprüfmaschine

    Ich suche eine Temperierkammer (einzeln oder auch als Kombination mit einer Prüfmaschnine, Arbeitsbereich z.B. – 30°C bis 130°C ), die man an eine Universalprüfmaschine z.B. von Zwick ankoppeln kann, um mechanische Prüfungen wie z.B. Zugversuche durchführen zu können.

    Kennt jemand Hersteller oder jemanden, der eine Temperierkammer, gerne auch gebraucht, abzugeben hat?
    Bei Rückfragen können Sie sich gerne direkt an mich wenden, auch gerne auf XING unter http://bit.ly/nXKjQ9

    Herzliche Grüße
    Matthias Bösel