Kategorie: Tiefdruck

Tiefdruck und seine Peripherie

  • Carolina Schweig begreift Design für Recycling als Geschäftsidee

    Carolina Schweig begreift Design für Recycling als Geschäftsidee

    Das Inno-Meeting gilt mittlerweile als deutschsprachiger Branchentreff für Entscheider der Flexpack-Industrie. Was versprechen Sie sich persönlich von einem Beitrag zu dieser Veranstaltung?

    Ich verstehe mich/uns als Inputgeber. Wir arbeiten für Markenartikler und den Handel und stellen immer wieder fest, dass viele Themen im Bereich Verpackung und Nachhaltigkeit weiße Flächen auf der Landkarte sind.

    Das ist schade, denn wir bräuchten viel mehr Lösungen und Vorarbeit, um die Bedürfnisse/Anforderungen unserer Kunden zu erfüllen.

    Ich erhoffe mir, dass die Anregungen aufgenommen und in Projekte umgesetzt werden, damit wir einfach neue innovative Lösungen für Verpackungen zur Auswahl und zum Einsatz haben werden.

    Woran denken Sie bei unserem diesjährigen Fokus Neustart?

    Als wir das Thema hörten und bezüglich eines Vortrages angesprochen wurden, dachten wir an Paradigmenwechsel, neue Denkansätze, neue Produktlösungen – so haben wir dann auch unseren Vortrag konzipiert.

    Ihr Thema lautet “Design für Recycling als Geschäftsidee begreifen”. Was wird Ihre Kernaussage sein und wo sehen Sie für den Zuhörer in erster Linie den Nutzen?

    Wir werden aus unserem Standpunkt heraus aufzeigen, wo es überall in den Wertstoffzyklen Themen gibt, die analysiert, bearbeitet und gelöst werden müssen. Wir wollen unseren Zuhörern gern Anregungen geben, um eigene Lösungen dazu zu erarbeiten, zu investieren und die Lösungen marktfähig zu machen.

    Nachhaltiges Verpackungsdesign stellt maximalen Erfolg bei der Verwertung sicher. Welche Parameter sollten grundsätzlich bei einem nachhaltigen Verpackungsdesign diesbezüglich beachtet werden und warum?

    Maximaler Erfolg, schön wäre es. Ich denke, wir können aktuell froh sein, wenn wir die von der EU vorgegebenen Recyclingquoten erreichen. Und wenn wir es dann noch schaffen, die meisten „Baustellen“ zu identifizieren, an denen noch gearbeitet werden muss (siehe mein Vortrag), können wir uns auf die Schulter klopfen. Über maximalen Erfolg können wir in ein paar Jahren philosophieren.

    Welche Konsequenzen kann ein Zurückdrängen oder sogar Verbot von bestimmten Verpackungen für die breite Masse und sogar für unsere Industrie haben?

    Aktuell stehen wir durch das allgemeine Verständnis eines Design for Recyclings vor der Situation, dass wir Verpackungskonzepte mit geringerem Umweltimpakt teilweise durch Verpackungen mit höherem Umweltimpakt ersetzen, um die aktuelle Recyclingfähigkeit zu erreichen.

    Wie schätzen Sie persönlich die Zukunft von Kunststoffverpackungen ein? Muss das Rad zurückgedreht werden? Arbeiten Sie an alternativen Systemen?

    Wie definieren Sie Kunststoffverpackungen? Gehören Bio-Kunststoffe zu Kunststoffen oder nicht? Wir arbeiten an sehr unterschiedlichen Systemen und Konzepten mit unterschiedlichen Rohstoffen. Es macht keinen Sinn, Materialien auszugrenzen; zielführender ist es, Materialien optimal zu nutzen und all seine Funktionalitäten zu aktivieren – passgenau.

    Und dann noch eine private Frage: Was begeistert Sie außer Ihrem Beruf sonst noch?

    Ich mache gern Outdoor-Sport, habe einen großen Freundeskreis, den ich intensiv genieße, und ich lese gern. Eines meiner Herzensprojekte ist die „Mädchenarbeit“: Mädchen und junge Frauen für Physik und Chemie (= Naturwissenschaften) zu begeistern – an Schulen, im Umfeld …

    Carolina Schweig entdeckte bereits während ihres Studiums der Papier- und Kunststoffverarbeitung in München den Facettenreichtum der Verpackungstechnik für sich. Der Background von Frau Schweig umfasst mittlerweile gut 25 Jahre Verpackung in Deutschland, Europa und Übersee.

    Praktische Erfahrung konnte sie durch ihre Tätigkeiten im Verpackungsmanagement und der Supply Chain bei Beiersdorf AG, Colgate Palmolive, Van Houten (Jacobs Holding) und Alegro = Pepsico Food sammeln.

    Anfang 1997 gründete sie die Verpackungsberatung C.E. Schweig in Mexico. Ursprünglich ins Leben gerufen, um Unilever México lieferantenunabhängig und neutral in der Verpackungsentwicklung und -optimierung zu unterstützen, weitete sich das Tätigkeitsfeld schnell aus. Nach Aufträgen und Arbeiten in Mexiko, Mittelamerika und den USA hat sich Frau Schweig mit ihrer Firma im Herbst 2000 vor den Toren Hamburgs niedergelassen, um von dort aus Kunden im gesamten Bundesgebiet und der Schweiz und Österreich kompetent in allen Verpackungsfragen zu beraten.

     

  • Guido Aufdemkamp über Mythen der Verpackungsdiskussion

    Guido Aufdemkamp über Mythen der Verpackungsdiskussion

    Das Inno-Meeting gilt mittlerweile als deutschsprachiger Branchentreff für Entscheider der Flexpack-Industrie. Was versprechen Sie sich persönlich von einem Beitrag zu dieser Veranstaltung?

    Der Beitrag soll einen positiven Impuls für die Entscheider der Branche geben, so dass meine Kollegin und ich noch während der Veranstaltung direkte Rückmeldungen bekommen und Diskussionen führen können. Hoffentlich gehen im Anschluss alle Teilnehmer mit gewisser Aufbruchsstimmung für einen „Neustart“ zurück in ihr Tagesgeschäft!

    Woran denken Sie bei unserem diesjährigen Fokus Neustart?

    Mit neuem Anlauf gegen den medialen Hype des Plastic-Bashings!

    Ihr Thema lautet “Mythen der Verpackungsdiskussion” Was wird Ihre Kernaussage sein und wo sehen Sie für den Zuhörer in erster Linie den Nutzen?

    Ich möchte mit Fakten und neuen Informationsansätzen für die flexible Verpackung werben, da unserer Meinung nach die Industrie weiterhin mit Sachargumenten auf die äußerst emotionale Diskussion in den Medien und dadurch in der Öffentlichkeit auftreten sollte. Auf mittlere und lange Sicht wird das überzeugen. Die Sachargumente werden in einer attraktiveren Art und Weise präsentiert, so dass die Mitarbeiter der Industrie sich nicht in der Defensive fühlen, sondern stolz sind, mit flexiblen Verpackungen einen Beitrag zu einer nachhaltigeren Gesellschaft zu leisten.

    Beim 11. Inno-Meeting in 2013 hielten Sie einen Vortrag über flexible Verpackungen als Lösung für einen nachhaltigeren Lebensmittelkonsum und zukünftige Potenziale für flexible Verpackungen in Bezug auf einen nachhaltigeren Lebensstil. Sind diese zukünftigen Potenziale Wirklichkeit geworden? Inwiefern hat sich der Wert des Recyclings und der Verwertung von Verpackungen seit 2013 geändert?

    Wir waren damals am Anfang unseres steinigen Weges, sehen aber zumindest in Fachdiskussionen mit den Stakeholdern, dass sich langsam die Erkenntnis durchsetzt, dass der ganzheitliche Ansatz entscheidend ist. Der Fokus auf Einzelaspekte – wie nur Recyclingfähigkeit – kann zu insgesamt höheren Umweltbelastungen führen. Das bedeutet jedoch nicht, gar keine Verwertung zu betreiben. Allerdings fängt Recycling beim Sammeln an. Dafür engagieren wir uns zusammen mit anderen Verbänden in ganz Europa und hatten damit im verabschiedeten Circular Economy Package auch Erfolg. Zudem haben wir als Flexible Packaging Europe die Initiative CEFLEX gestartet, in der sich die gesamte Wertschöpfungskette der Industrie vereinigt hat, um das Sammeln, Sortieren und Verwerten von flexiblen Verpackungen bis 2025 in ganz Europa zu ermöglichen. Wir sind mit all den Aktivitäten aber noch nicht am Ende und haben alle zusammen noch einen „Berg“ vor uns.

    Welche Konsequenzen kann ein Zurückdrängen oder sogar Verbot von bestimmten Verpackungen für die breite Masse und sogar für unsere Industrie haben?

    Verbote führen grundsätzlich zu Verwerfungen im Markt, der bisher immer Alternativen angeboten hat. Leider dienen diese Alternativen dann nicht immer dem Gesamtziel! Man sollte auch die „Leidensfähigkeit“ der Konsumenten nicht unterschätzen.  Sollten Verbote oder Anforderungen nicht anwenderfreundlich sein, wird sich der Konsument darüber hinwegsetzen. Ein Beispiel ist der „Import“ von unbepfandeten Getränkedosen in grenznahen Gebieten durch Konsumenten, um das „Dosenpfand“ in Deutschland zu umgehen.

    Wie schätzen Sie persönlich die Zukunft von Kunststoffverpackungen ein? Muss das Rad zurückgedreht werden? Arbeiten Sie an alternativen Systemen?

    Ich glaube fest an die Zukunft von flexiblen Verpackungen, bei denen Kunststoff neben Aluminium und Papier zu den Kernmaterialen gehört. Erhebliche Reduzierungen von Verpackungsmaterial von 30% und mehr, wie sie von einigen Markenartiklern und Lebensmittelhändlern gefordert werden, können nur mit flexiblen Verpackungen erreicht werden. Flexible Verpackungen sind die ressourcenschonendste Verpackungsvariante!

    Und dann noch eine private Frage: Was begeistert Sie außer Ihrem Beruf sonst noch?

    Neben der Familie begeistert mich das Skifahren!

    Guido Aufdemkamp ist Executive Director von Flexible Packaging Europe (FPE). Er ist Diplom-Volkswirt und seit 2003 in deutschen und europäischen Verbänden für flexible Verpackungen sowie Aluminiumfolien und -schraubverschlüsse tätig. Seine Kerntätigkeit ist die Vertretung der europäischen Hersteller von flexiblen Verpackungen auf europäischer und internationaler Ebene. Dazu gehören Statistiken und Marktanalysen, Öffentlichkeitsarbeit, Nachhaltigkeit, Lebensmittelkontakt sowie Mitgliedermanagement. Insgesamt befasst sich FPE mit einer Vielzahl von Fragen, die für die Branche der flexiblen Verpackungen von wachsender Bedeutung sind, insbesondere Lebensmittelkontakt, Nachhaltigkeit und Umweltfragen. Der Verband umfasst alle großen Hersteller von flexiblen Verpackungen in Europa und repräsentiert etwa 85 % des europäischen Umsatzes.
    Mehr unter www.flexpack-europe.org

  • André Salié über weniger Verpackungen als lukratives Ziel

    André Salié über weniger Verpackungen als lukratives Ziel

    Das Inno-Meeting gilt mittlerweile als deutschsprachiger Branchentreff für Entscheider der Flexpack-Industrie. Was versprechen Sie sich persönlich von einem Beitrag zu dieser Veranstaltung?

    Mich hat insbesondere der ursprüngliche Titel „Neustart – warum das denn?“ sehr angesprochen, denn er bringt sehr gut die Widersprüchlichkeit zum Ausdruck, in der wir uns als Verbraucher, aber auch als Mitarbeiter in Unternehmen für die Verpackungsindustrie bewegen. Ich habe mich daraufhin etwas intensiver mit Fragen der Nachhaltigkeit beschäftigt und überlegt, ob ein solcher Vortrag vielleicht ein wenig aufrütteln könnte. Wie immer, wenn man sich als Verbraucher, aber auch als Mitwirkender im Bereich Verpackung aus einer Komfortzone bewegen soll, ist das nicht leicht. Das ist ein bisschen wie der gute Vorsatz zu Neujahr….

    Woran denken Sie bei unserem diesjährigen Fokus Neustart?

    Dass die Menschheit als eine Spezies, die sich rasant vermehrt und Ressourcen beansprucht, eine besondere Verantwortung für den eigenen Lebensraum trägt, um nicht nur nachfolgenden Generationen, sondern auch anderen Arten auf diesem Planeten die Lebensgrundlage nicht zu zerstören.

    Ihr Thema lautet “Wie kann weniger Verpackung ein lukratives Ziel sein?” Was wird Ihre Kernaussage sein und wo sehen Sie für den Zuhörer in erster Linie den Nutzen?

    Wir leben in einer Wirtschaft, die auf permanentes Wachstum ausgerichtet ist. Hinsichtlich einer steigenden Weltbevölkerung ist das logisch, aber ist es auch angemessen? Mein Vortrag soll in erster Linie ein Bewusstsein dafür schaffen, dass alle Ressourcen endlich sind, auch die nachwachsenden, wenn sie mittlerweile schon innerhalb von 6 Monaten einmal komplett verbraucht wurden.

    Verpackungen haben eine wichtige Funktion, wenn es darum geht – vor allem im Lebensmittelbereich – diese Produkte zu schützen und haltbar zu machen, damit unnötige Vernichtung von Produkten, in die wertvolle Ressourcen eingebracht wurden, verringert oder sogar vermieden werden kann. Wie sollen diese Verpackungen beschaffen sein, damit sie am Ende ihres Lebenszyklus’ nicht zu einer zusätzlichen Belastung für uns werden? Daraus können sich durchaus auch neue Geschäftsfelder eröffnen.

    Sie reizen mit Ihrem Vortrag auch Ihre Kunden. Einerseits sprechen Sie von weniger Verpackungen als lukratives Ziel, andererseits von zwingend notwendigen.  Ist das nicht ein Widerspruch in sich? Wie setzen Sie das in einen aktuellen Kontext zur Umweltdebatte?

    In der Umweltdebatte müssen wir genau hinschauen und -hören, wie und worüber diskutiert wird. Mikroplastik ist momentan für die Öffentlichkeit ein großes Thema. Aber Mikroplastik kommt nicht nur aus Verpackungen; es ist in vielen Kosmetik- und Reinigungsprodukten schon enthalten, es kommt aus dem Abrieb von Milliarden von Autoreifen, Straßenbelägen usw. Natürlich trägt auch der durch Kunststoffverpackungen verursachte Müll zu diesem Problem bei. Meiner Meinung nach ist es leichter, im Bereich Kosmetik andere Produkte einzusetzen und Mikroplastik zu vermeiden als Kunststoffverpackungen zu ersetzen, die sehr wichtige Funktionen in den Prozessketten rund um Nahrungsmittel erfüllen, wie bereits erwähnt. Die Frage ist, wie kann man dort die Materialien so gestalten, aber auch wieder in den Kreislauf zurückführen, dass Umweltbelastungen so gering wie möglich gehalten werden. Dieses Feld bietet sicher auch noch viel Spielraum für neue Produkte. Ein anderes Thema sind die Plastikstrudel in den Weltmeeren. Schaut man sich deren Ursprungsquelle an, wird schnell klar, dass jede Umweltdebatte auch stark in soziale und politische Kontexte eingebunden ist.

    Welche Konsequenzen kann ein Zurückdrängen oder sogar Verbot von bestimmten Verpackungen für die breite Masse und sogar für unsere Industrie haben?

    Grundsätzlich sind Verbote aus meiner Sicht immer das letzte Mittel, um eine Änderung herbeizuführen. Aber wie das Verbot bestimmter Kunststoffprodukte in der EU zeigt, kommt man offensichtlich mit freiwilligen Absprachen nicht immer und vor allem nicht zeitnah an ein Ziel. Wenn sich Veränderungen evolutionär entwickeln, ist die Chance größer, dass möglichst viele dabei mitgenommen werden, als ein Verbot, das in recht kurzer Zeit bestimmte Industrieleistungen einfach lahmlegt. Trotzdem bleibt für mich die Frage: Sind Selbstverpflichtungen häufig nur leere Versprechungen? Ich sehe auch eine Verantwortung bei den Verbrauchern, die durch ihr Verhalten die Produktlandschaft maßgeblich mitbestimmen können.

    Wie schätzen Sie persönlich die Zukunft von Kunststoffverpackungen ein? Muss das Rad zurückgedreht werden? Arbeiten Sie an alternativen Systemen?

    Verpackungen leisten einen großen Beitrag zur Minimierung von Lebensmittelabfällen, insbesondere die Kunststoffverpackungen. Es gibt Berechnungen darüber, dass der Carbon Footprint von Lebensmitteln, die neu produziert werden müssen, weil sie verdorbene Ware ersetzen, größer ist als derjenige einer dafür hergestellten Kunststoffverpackung. Die Kunststoffverpackung leistet also einen wichtigen Beitrag zur sicheren und nachhaltigen Versorgung der Bevölkerung. Doch dann muss es weitergehen: Was wird aus der Verpackung, wenn sie nicht mehr benötigt wird? Und was muss wirklich wie verpackt werden? Wie bekommen wir diese gigantischen Abfallmengen in den Griff, ohne unsere Lebensgrundlage zu zerstören? ACTEGA stellt selber keine Verpackungen her, sondern Produkte, die wiederum in die Verpackungsherstellung einfließen. Wir orientieren uns mit unserer Produktentwicklung an den Bedürfnissen unserer Kunden und können helfen, Verpackungen nachhaltiger zu gestalten. Das fängt bei Formulierungen an, die auf gefährliche, gesundheits- und umweltgefährdende Stoffe verzichten (auch in der Herstellung) bis hin zur Prozessberatung, wie der Kunde ressourcenschonender produzieren kann. Entwicklungen zu Beschichtungen, die z. B. Barrierefolien teilweise ersetzen können, laufen, befinden sich aber noch in einem frühen Stadium.

    Und dann noch eine private Frage: Was begeistert Sie außer Ihrem Beruf sonst noch?

    Das Feld der Digitalisierung finde ich sehr spannend. Wir erleben gerade den größten Strukturwandel in der Druckindustrie seit der Erfindung des Druckens mit beweglichen Lettern. Darüber hinaus erleben wir, wie digitale Technologien einen nie gekannten Einfluss auf unser tägliches Leben haben, angefangen beim Smartphone bis hin zur künstlichen Intelligenz, die unsere Lebensqualität und -dauer steigert. Aber natürlich gibt es auch große Herausforderungen: Wie wird die Arbeitswelt in 20 Jahren aussehen? Wie können wir uns unsere Unabhängigkeit und kritische Distanz angesichts intelligenter Technik bewahren, die uns sagt, wie wir uns ernähren, bewegen und schlafen sollen? Ich glaube, es war Steve Jobs, der einmal sagte, der Computer sei ein Fahrrad für das Gehirn. Wir müssen aufpassen, dass wir nicht das Treten und Lenken vor lauter intelligenter Technik vergessen, und zwar aus eigenem, freien Willen.

     

    Nach der Ausbildung zum Buch- und Offsetdrucker 1981 bildete sich André Salié berufsbegleitend zum Industriemeister Druck weiter.
    Es folgten unterschiedliche Tätigkeiten in der Zulieferindustrie für die Druckindustrie mit dem Schwerpunkt Farben und Lacke.
    Ab 2000 war er bei der Merck KGaA als Key Account Manager für Großkunden im Vertrieb für Effektpigmente für alle Druckverfahren in Deutschland und Skandinavien tätig. Es erfolgten berufsbegleitende Weiterbildungen in den Bereichen Betriebswirtschaftslehre und Marketing.
    Seit 2013 ist André Salié bei der Actega Terra GmbH. Durch zunehmendes Interesse an digitalen Drucktechniken wechselte er 2016 innerhalb der Actega vom Leiter Produktmanagement und Anwendungstechnikin in die Gruppe Digital Technologies mit dem Aufgabenbereich New Business Development.

     

     

  • Eva Jüde-Loeffler über 1st time right bei der Druckabnahme – geht das?

    Eva Jüde-Loeffler über 1st time right bei der Druckabnahme – geht das?

    Sie sind Referentin in Osnabrück. Was hat Sie bewogen, der Einladung von Innoform zu folgen?

    Es ist ein gutes Gefühl bei einer Druckabnahme den ersten oder zweiten Abzug in der Hand zu haben und diesen guten Gewissens abzeichnen zu können. Langjährige praktische Erfahrung hat mir gezeigt, dass das leider nicht immer so ist. Die Gründe dafür sind vielfältig und bei genauerer Analyse oft einfacher Natur. Aus diesem Grund liegt mir das Thema am Herzen, und ich freue mich, es mit anderen Spezialisten im Rahmen der kommenden Innoform-Tagung zu diskutieren.

    Ihr Thema gehört zu einer Reihe von verschiedenen Blickwinkeln auf den Fokus 1st time right bzw. im ersten Anlauf klappt schon alles. Was ist Ihre Kernaussage, bezogen hierauf?

    Grundsätzlich gilt wie immer die allgemeingültige 5P-Regel: „Perfect preperation prevents poor performance!“. Neben einer sehr guten technischen Vorbereitung gilt es aber auch, Erwartungshaltungen, Referenzen sowie Toleranzbereiche im Vorfeld eines Erstdruckes zu klären.

    Sie stellen Druckabnahme-Modelle aus der Praxis vor. Bei welchem Druckverfahren und welchem Packmittel gibt es Ihrer Meinung nach die wenigsten Probleme?

    Aus meiner Erfahrung gibt es die wenigsten Probleme bei der Produktion von Faltschachteln im Offsetdruck. Voraussetzung sind wenig komplexe Separationen (z. B. 4C + Sonderfarben im Vollton) sowie der bewusste Umgang mit gängigen ISO/PSO-Standards und optischen Aufhellern.

    Wo sehen Sie für die Verpackungsdrucker momentan besonderen Handlungsbedarf?

    Definierte und detaillierte Prozessspezifikationen für den vierfarbigen CMYK-Zusammendruck sind im Verpackungsdruck inzwischen bekannt und in der Produktion auch akzeptiert.  Der Handlungsbedarf besteht zukünftig darin, diese auch im bestmöglichen Maße auf den standardisierten Umgang mit Sonderarben auszuweiten.

    Was erwarten Sie sich persönlich von der Zuhörerschaft?

    Interessante und offene Diskussionen zum Thema „1st time right bei der Druckabnahme – geht das“.

    Konferenzen zum Thema Drucken erfreuen sich größerer Beliebtheit als noch vor einigen Jahren. Woher kommt Ihrer Meinung nach dieses gesteigerte Interesse an Wissen und Kontakten?

    Immer mehr unterschiedliche Prozessbeteiligte müssen gemeinsam als Partner an einem Druckprodukt arbeiten, um gute Ergebnisse zu erzielen. Deswegen ist das Knüpfen von Kontakten und der Austausch zu den aktuellen Themen wichtig.

    Welche Rolle spielt Ihrer Meinung nach das Zusammenwachsen von verschiedenen Druckverfahren – nicht nur in einem Unternehmen oder einer Marke – sondern sogar in einer Maschine?

    Ein qualitatives Zusammenwachsen ist meiner Meinung nach wichtig für die Austauschbarkeit von Druckverfahren, wenn z. B. Kleinauflagen vorab kostengünstig im Digital- oder Flexodruck produziert werden sollen und eine zugehörige Großauflage im Flexo- oder Tiefdruck.

    Ein Zusammenwachsen in der Maschine wird immer wichtiger, um die Veredelungswünsche der Markenartikler kostengünstig und schnell inline realisieren zu können (Mattlacke, Haptiklacke …).

    Und dann noch eine private Frage: Was begeistert Sie außerhalb Ihrer beruflichen Tätigkeit?

    Meine zweijährige Tochter.

    Eva Maria Jüde-Löffler studierte Druck- und Medientechnologie an der Hochschule der Medien in Stuttgart. Nach dem Diplomstudium arbeitete sie als wissenschaftliche Angestellte an der HdM-Stuttgart und absolvierte nebenberuflich den Masterstudiengang Digital Colour Imaging an der University of Arts London. Seit Mai 2010 ist sie bei abc packmedia zuständig für alle Belange hinsichtlich Colourmanagement/Proofing.

  • These der Woche 3: Trotz Gesetzgebung, Verpackungen zu vermeiden, bevor man wiederverwendet oder recycelt, werden seit Jahrzehnten immer mehr Verpackungen produziert

    These der Woche 3: Trotz Gesetzgebung, Verpackungen zu vermeiden, bevor man wiederverwendet oder recycelt, werden seit Jahrzehnten immer mehr Verpackungen produziert

    Warum ist es eigentlich so, dass zumindest in Deutschland seit den 1990er Jahren immer mehr Verpackungen produziert und verwendet werden? Hierzu zunächst einige Fakten in Form einer Grafik. Zunächst schauen wir uns einmal das Abfallaufkommen in Deutschland an:

    Hier wird schnell deutlich, dass Post-Consumer – auch Verpackungen stetig gestiegen sind. Hingegen hat das produzierende Gewerbe seine Abfälle nahezu konstant halten können – trotz steigernder Produktionsmengen.

    Sieht man sich nun den Verpackungsverbrauch in Deutschland dazu an, sieht man auch, woher der Zuwachs stammt.

    Das bestätigt auch diese Grafik – auch von: https://www.umweltbundesamt.de/

    Das zeigt doch eindeutig, dass die gesetzlich vorgegebene Vermeidungsstrategie bei annähernd stagnierenden Bevölkerungszahlen nicht gegriffen hat. Was läuft da falsch? Es gab bisher keinerlei kommerziellen Druck, Kunststoffverpackungen zu vermeiden – im Gegenteil. Viele Kunststoffverpackungen haben weniger nachhaltige Systeme wie Mehrweg-Glasverpackungen, Dosen etc. verdrängt. Aus gutem Grund natürlich. Aber damit lässt sich das massive Wachstum allein nicht begründen. Auch werden immer wieder der demografische Wandel und die damit einhergehenden geringeren Verpackungsgrößen ins Feld geführt. Aber verschweigen wollen wir auch nicht, dass alle mehr an kleineren Verpackungen verdienen als an größeren.

    Insbesondere sind das:

    • Die Produzenten der zu verpackenden Güter – insbesondere Lebensmittel
    • Der Handel durch größere Margen
    • Der Packmittelhersteller durch mehr Verpackungen
    • Der Rohstoffhersteller durch mehr Masse, da kleinere Verpackungen ein ungünstigeres Verhältnis von verpacktem Volumen zu umhüllender Verpackungen und somit mehr Menge bedeuten
    • Der Entsorger, der ebenfalls mehr entsorgen kann und Entgelte sich auch danach richten
    • Der Recycler, der mehr zu recyceln hat etc.

    Sinnvoll erscheint bei dieser Aufreihung, wenn man denn wirklich weniger Kunststoff produzieren wollte, höherwertige Verpackungen zu entwickeln, die entweder Produkte noch länger schützen, um dadurch den Materialeinsatz zu rechtfertigen. Oder man muss rigoros umdenken in lokale Vertriebsstrukturen, manuelle Mehrwegsysteme des Konsumenten (die er selber reinigt, handhabt und wieder befüllt). Da stellt sich aber schnell die Frage des volkswirtschaftlichen und ökologischen Nutzens. Da diese Gegensätze sich nur schwer wissenschaftlich in allgemeine Leitsätze fassen lassen, werden Industrie und Handel erst einmal so weiter machen wie bisher und Bemühungen verstärken, den Wertstoff Plastik in ihre eigenen Kreisläufen zu führen. Aber ohne öffentlichen Druck und rechtliche Vorgaben wird es noch lange dauern, bis völlig neue Strukturen etabliert sind. Erste Initiativen wie das Engagement beim Recycling von Rohstoffherstellern wie Borealis oder dem Kauf des Entsorgers Tönsmeier bestätigen diese Einschätzung.

    Und wer da sagt – alles egal – warum verbrennen wir nicht fleißig unsere Abfälle, dem sei dieses Video von Spiegel online empfohlen. Auch in dem Video wird deutlich, wie komplex die Fragestellung mit Kunststoffen und unserem “way of life” wirklich ist.

  • Neue Herausforderungen und Chancen für SUP´s (Stand-up Pouches)

    Neue Herausforderungen und Chancen für SUP´s (Stand-up Pouches)

    Gemeinsam mit Henno Hensen organisieren wir die 6. Europäische Standbeutelkonferenz. Eines der Schwerpunktthemen in diesem Jahr wird die Kreislaufwirtschaft sein. Hier finden Sie ein interessantes Statement von Henno zu einem seiner Babys – dem Mono-Material SUP.

    Einer für alles – Beutellösung zu 100% aus Polypropylen 

    Eine der prioritären Forderungen an zukunftsfähige Verpackungskonzepte aus Kunststoff lautet: Die Lösung sollte aus einem sortenreinen Werkstoff bestehen. Spätestens mit dem Inkrafttreten des neuen Verpackungsgesetz (KrWG) am 01.01.2019 erhalten Faktoren wie Recyclingfähigkeit, Wiederverwertbarkeit und ein darauf bereits zuvor ausgelegtes Verpackungsdesign höchste Bedeutung. Neue, wiederverschließbare Beutelverpackungen aus 100 % PP erfüllen diese Kriterien ebenso wie sie die nicht minder gewichtigen Eigenschaften optimalen Produktschutzes, gesicherter Transporteigenschaften wie auch erforderlicher Informationswiedergabe für Verbraucher aufweisen.

    Hensen Consult hat mit versierten Partnern die gesamte Prozesskette für diese Monomaterialverpackung entwickelt und zur Marktreife geführt. Damit entsprechen die PP-Beutel, die dezidiert für den Einsatz als Lebensmittelverpackung, auch für flüssige Produkte, konzipiert sind, den Vorgaben des KrWG: Sie sind derart gestaltet, dass sie mit bestehender Sortier- und Recyclingtechnik der Wiederverwertung zugeführt werden können. Ein Zertifikat von Interseroh bezogen auf diese Beutel bestätigt die optimale Auslegung im Sinne der Recyclingfähigkeit. Folienmaterial, Verschluss und Beutelkonfektionierung sind nach langen Versuchsreihen nun zu einer funktionierenden Einheit zusammengefügt.

    Erste Muster dieser Entwicklung für einen 130 ml-Beutel zeigen wir auf der Standbeutelkonferenz in Berlin. In Kürze werden auch Beutel mit Inhalten bis 750 ml zur Verfügung stehen. Mit diesem Monomaterial-Beutel wird Markenartikelherstellern eine Verpackungslösung zur Verfügung gestellt, die Verpackungsabfall vermeidet und die Wiederverwendung im Sinn der Kreislaufwirtschaft  ermöglicht.

     

    Bremen im April 2018

    Henno Hensen

     

    HENSEN CONSULT

    Consultant for flexible packaging

    Buergermeister-Spitta-Alle-58F

    D-28329 Bremen 
Germany

    fon:  +49 421 23 33 90

    fax:   +49 421 23 33 53

    mobil: +49 171 1977 188

    e-mail: henno@hensen.de

     

  • Siegwerk: Austausch über die Zukunft des Verpackungsdrucks beim INKday in Siegburg

    Siegwerk: Austausch über die Zukunft des Verpackungsdrucks beim INKday in Siegburg

    Mit der Veranstaltungsreihe “INKday” bietet Siegwerk seinen Kunden eine Plattform zum Austausch mit internen und externen Experten über Marktentwicklungen, Innovationen sowie zukünftige Trends in der Farbtechnologie.

    INKdays stehen für Innovation, Neuheiten und Know-how und verbinden Präsentationen von Experten mit Podiumsdiskussionen sowie interaktiven Workshops zu aktuellen Trends und Produktinnovationen. Mit seiner Themenvielfalt und Interaktivität bietet das Konzept Kunden und Experten eine einzigartige Plattform zum Austausch über aktuelle und zukünftige Branchenthemen und erfreut sich so immer wieder großer Beliebtheit.

    “INKdays bringen Experten zusammen. Sie sind Plattformen, um mit Menschen aus der Branche in Verbindung zu treten, Erfahrungen auszutauschen und neue Ideen zu diskutieren“, sagte Dr. Jan Breitkopf, President Packaging EMEA bei Siegwerk, der die offizielle Begrüßungsrede für die eingeladenen Gäste hielt. „Unsere Experten arbeiten weltweit sehr engagiert an der Weiterentwicklung von Druckfarben und Lacken, welche den zukünftigen Herausforderungen gerecht werden.“

    Am 9. März 2018 diskutierten rund 100 geladene Gäste und Experten in den Räumlichkeiten des Katholisch-Sozialen Instituts in Siegburg nahe der Firmenzentrale beim INKday über die Zukunftstrends in der Farb- und Verpackungstechnologie. Den Besuchern bot sich dort ein inspirierendes Umfeld für Gespräche über aktuelle und zukünftige Branchentrends.

    Karsten Schröder von Innoform moderierte den Tag und führte durch das Programm.

    Siegwerk setzt heute bereits auf digitalisierte Prozesse und strategische Partnerschaften mit einschlägigen Start-ups, um frühzeitig die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft zu stellen und seine führende Position auf dem Verpackungsmarkt weiter zu stärken. Bereits im vergangenen Jahr hat das Unternehmen eine digitale Geschäftseinheit gegründet, die sich seither mit allen Bereichen befasst, in denen die Geschäfte des Unternehmens von der Digitalisierung beeinflusst werden – von Kundenschnittstellen zu IT-Infrastrukturen bis hin zu Erfassung und Austausch von Wissen. Darüber hinaus sucht Siegwerk ganz gezielt die strategische Zusammenarbeit mit einschlägigen Start-ups, um aufkommende Trends in der Druckfarben- und Verpackungsbranche schnell aufgreifen und damit die Entwicklung bahnbrechender Verpackungskonzepte unterstützen zu können.

    Der Digitaldruck als einer der wichtigsten Bausteine für die Entwicklung von Druckfarben in der Zukunft war zentrales Thema beim diesjährigen INKday. Karsten Schröder, Geschäftsführer der Innoform GmbH, führte die Gäste durch das Programm.

    In der ersten sogenannten INKspeech des Tages widmete sich Philipp Depiereux, Gründer und Geschäftsführer der Digitalberatung etventure GmbH, der voranschreitenden Digitalisierung und zeigte den Gästen auf, wie Unternehmen die digitale Transformation mit Start-up-Methodiken meistern können. In der zweiten INKspeech nahm Christian Rommel, Geschäftsführer ROX Asia, die Gäste mit auf eine Reise in die Zukunft der Verpackung und beleuchtete das Thema „Smart Packaging“ und die Entwicklung von Verpackungen in einer zunehmend digitalen Welt. Intelligente Verpackungen, die eine Verbindung zwischen Produkt und Konsument herstellen, benötigen intelligente Pigmente und funktionale Beschichtungen – kurzum innovative Druckfarbenlösungen.

    Im Rahmen der sogenannten INKtalks hatten Besucher die Möglichkeit, tiefere Einblicke in verschiedene Themen zu erlangen und diese in kleinen Gruppen detaillierter zu diskutieren. In den von Siegwerk-Experten geleiteten, interaktiven Workshops wurden unter anderem Themen wie Digitaldruck, die neuesten Entwicklungen im UV-LED Bereich, High-Quality Flexodruck, Polyurethan-Systeme zur Reduktion von Komplexität, Effekte für Faltschachteln und vieles mehr behandelt. Sowohl die INKspeeches als auch die INKtalks luden die Teilnehmer dazu ein, in einen kommunikativen Austausch von Ideen und Wissen einzusteigen und gemeinsam neue Inspiration zu sammeln.

     

    Über Siegwerk

    Siegwerk, ein in der sechsten Generation geführtes Familienunternehmen, ist einer der führenden internationalen Hersteller von Druckfarben und individuellen Lösungen für Verpackungen, Etiketten und Kataloge. Mit mehr als 180 Jahren Erfahrung verfügt das Unternehmen über fundierte Expertise und Produktkenntnisse in vielen Druckverfahren. Ein globales Produktions- und Servicenetzwerk sichert den Kunden ein weltweit konstant hohes Qualitätsniveau der angebotenen Produkte, Leistungen und Services. Gemäß der Unternehmensphilosophie „Ink, Heart & Soul – Druckfarben mit Herz & Seele“ strebt Siegwerk nach langfristiger Zusammenarbeit mit seinen Geschäftspartnern. Siegwerk beschäftigt weltweit rund 5.000 Mitarbeiter in mehr als 30 Landesorganisationen mit Hauptsitz in Siegburg bei Köln. Weitere Informationen über Siegwerk finden Sie unter www.siegwerk.com

  • SilverPack Award 2018: Die Preisträger stehen fest!

    SilverPack Award 2018: Die Preisträger stehen fest!

    Alljährlich würdigt der SilverPack Award „Höfliche Verpackung“ Verpackungen, die in umfassender Weise als höflich bezeichnet werden können. Sei es, dass sie dem Verbraucher den Umgang mit der Verpackung wesentlich erleichtern, weil sie leicht zu öffnen, zu verschließen, komfortabel zu tragen etc. sind; oder sei es, weil sie leicht zu recyceln und zu entsorgen sind und bei ihrer Herstellung nachwachsende Rohstoffe verwendet werden; nicht zuletzt, weil höfliche Verpackungen ihren Inhalt respektieren, der aus wertvollen Rohstoffen besteht, und sie das Füllgut – und ganz besonders Lebensmittel – bei Transport und Lagerung perfekt schützen; und nicht zu vergessen, weil der Inhalt einfach und vollständig zu entnehmen ist.

    Die Preisverleihung fand dieses Jahr am 27. Februar 2018 im Rahmen des 9. FFI FORUM „RICHTIG VERPACKT!“ in Berlin statt. Ausgezeichnet wurden Henry Buschle, (LIEBE DEINE WELT Marketing GmbH),  Dr. Michael Pankow (ratsch! GmbH), Josef Ferber (Hochland Deutschland GmbH) sowie Matthias Bauer & Rolf Schneeweiss (Druckerei Bauer GmbH).

    Zwei neuartige Verpackungen dürfen das Label “Höfliche Verpackung” in Gold tragen:

    ONE UP der rlc packaging ist eine Verpackung – z. B. für Tabletten, Bonbons, Kaugummis – deren Inhalt durch einfaches Auf- und Abschieben eines Innenteils einzeln entnommen werden kann. Mit minimalem Kraftaufwand und geringer Fingerfertigkeit und mit Spaß, weil der Inhalt wie von Zauberhand erscheint. ONE UP ist eine Verpackungslösung, die höflich zum Inhalt, zur Umwelt und zum Verbraucher ist. Und zusätzlich ein Lächeln auf das Gesicht zaubert. Auch das ist höflich. ONE UP wird deshalb mit dem SilverPack 2018 in Gold ausgezeichnet. Alle Produkte und Marken, die diese Verpackung nutzen, dürfen das Label „Höfliche Verpackung“ bzw. „Polite Packaging“ verwenden.

    Die Druckerei Bauer wurde für eine Faltschachtel für Arzneimittel ausgezeichnet, die durch eine Fülle von nutzerfreundlichen Details besticht. Bei der Entwicklung hat man insbesondere an ältere Verbraucher gedacht. Die in den Deckel integrierte Lupe kann direkt helfen, um Verpackungsaufschrift und Beipackzettel zu lesen. Als Zweitnutzen kann man sie auch von der Verpackung abtrennen und anderweitig nutzen. Diese Trennung ist auch sinnvoll für das korrekte Recycling der Kunststofflupe.

    Und hier sind die Silber-Preisträger:

    Die Frischhaltefolie ratsch! bietet ein höfliches Konzept zur Verpackung von Frischhaltefolien, das den Anwender in den Mittelpunkt stellt und darüber hinaus auch noch Ressourcen schont. Mittels eines Folienschneiders, der auf die Kante des Kartons gesetzt wird, kann man die Folie blitzschnell, sauber und ohne Verletzungsgefahr schneiden. Verklebte oder zerknüllte Folie, die man schon vor dem Gebrauch wegwerfen muss, gibt es bei diesem Verpackungskonzept nicht. Der eingesetzte Rohstoff wird in vollem Masse genutzt, der Verbraucher muss keinen Ausschuss bezahlen. ratsch! ist damit die erste Frischhaltefolie in einer „Höflichen Verpackung“.

    Die Schmelzkäsescheiben in der Faltschachtel, entwickelt von der Hochland Deutschland GmbH in Lindenberg, wurden mit Silber ausgezeichnet, da der Öffnungsmechanismus gut zu erkennen und selbsterklärend ist. Die Folie zeichnet sich durch eine angenehme Haptik aus, die Käsescheiben sind in der wiederverschließbaren Faltschachtel gut geschützt und können sich nicht verformen. Die umweltfreundliche Faltschachtel ersetzt die bei Schmelzkäse gewohnte Schlauchverpackung aus Kunststoff. Außerdem kann auf eine Schutzbegasung verzichtet werden, da die Siegelqualität der Einzelscheiben verbessert wurde und die Faltschachtel den Käse vor Licht schützt. Bei den bisherigen Verpackungsvarianten werden je Packung 0,1 Liter Schutzgas benötigt, das ist ein Gemisch aus 80% CO2 (Kohlendioxid) und 20% N2 (Stickstoff).

    Die französische Brauerei Kronenbourg wurde mit Silber ausgezeichnet, da der für ihr Trendgetränk “Tourtel Twist” verwendete Verschluss Maxi Crown des schwedischen Herstellers Maxi Crown Sealing Machines AB dem Verbraucher hohe Convenience beim Öffnen bietet und eine hohe Produktsicherheit garantiert: Der Verschluss ersetzt den üblichen Kronkorken und lässt sich ohne Flaschenöffner mittels eines speziellen Hebelmechanismus mit geringem Kraftaufwand öffnen. Darüber hinaus ist er absolut verletzungssicher, weil er auf scharfkantige Teile verzichtet. Außerdem garantiert der Verschluss die Unversehrtheit des Flascheninhalts, da er nicht wieder auf die Flasche aufgesetzt werden kann, wenn er einmal geöffnet wurde.

     

    Bewerbungen für den Silverpack Award 2019 können jetzt schon eingereicht werden. Einsendeschluss ist Freitag, der 7. Dezember 2018 (Poststempel).

     

     

     

  • Angepasste Verodnung (EU) 2018/213 über Verwendung von Bisphenol A in Lacken und Beschichtungen

    Angepasste Verodnung (EU) 2018/213 über Verwendung von Bisphenol A in Lacken und Beschichtungen

    Verordnung (EU) 2018/213 der Kommission vom 12. Februar 2018 über die Verwendung von Bisphenol A in Lacken und Beschichtungen, die dazu bestimmt sind, mit Lebensmitteln in Berührung zu kommen, und zur Änderung der Verordnung (EU) Nr. 10/2011 hinsichtlich der Verwendung dieses Stoffes in Lebensmittelkontaktmaterialien aus Kunststoff (Text von Bedeutung für den EWR.) 

    Der Stoff 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan (CAS-Nr. 0000080-05-7), gemeinhin bekannt als Bisphenol A (BPA), wird für die Herstellung einiger Materialien und Gegenstände verwendet, die dazu bestimmt sind, mit Lebensmitteln in Berührung zu kommen, etwa Polycarbonate und Epoxidharze, die in Lacken und Beschichtungen eingesetzt werden. BPA kann von dem Material oder Gegenstand, mit dem das Lebensmittel in Berührung ist, in das Lebensmittel übergehen, so dass es zu einer BPA-Exposition der Verbraucherinnen und Verbraucher kommt, die solche Lebensmittel verzehren.

    Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit veröffentlichte 2014 ein Gutachten, nach dem der gegenwärtige SML für Materialien und Gegenstände aus Kunststoff an den neuen t-TDI-Wert (Temporary Tolarable Daily Intake) von 4 µg/kg Körpergewicht pro Tag angepasst werden soll.

    Auf der Grundlage des t-TDI-Wertes, des Allokationsfaktors und der Expositionsannahme wurde daher für Materialien und Gegenstände aus Kunststoff ein SML von 0,05 mg BPA je Kilogramm Lebensmittel (mg/kg) festgelegt.

    Außer in Lebensmittelkontaktmaterialien aus Kunststoff wird BPA in beträchtlichem Umfang in Epoxidharzen für Lacke und Beschichtungen verwendet, insbesondere für die Aufbringung auf die Innenflächen von Lebensmittelkonserven. Um das reibungslose Funktionieren des Binnenmarktes und ein hohes Schutzniveau für die menschliche Gesundheit sicherzustellen, wird der für BPA in Kunststoffmaterialien und -gegenständen festgelegte SML auch für Lacke und Beschichtungen auf Materialien und Gegenständen gelten, wenn diese Lacke bzw. Beschichtungen mit BPA hergestellt worden sind.

    Die Verordnung gilt ab dem 6. September 2018. Lackierte oder beschichtete Materialien und Gegenstände sowie Materialien und Gegenstände aus Kunststoff, die vor dem 6. September 2018 rechtmäßig in Verkehr gebracht wurden, dürfen bis zum Abbau der Bestände in Verkehr bleiben.

    Den vollständigen Verordnungstext finden Sie hier: http://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:32018R0213&from=DE

  • EU erkennt Bisphenol A als besonders besorgniserregend an

    EU erkennt Bisphenol A als besonders besorgniserregend an

    Bisphenol A steckt in vielen Alltagsprodukten wie Trinkflaschen, Konservendosen, DVD’s, Kassenzetteln aus Thermopapier oder Lebensmittelverpackungen und kann über verschiedene Wege in die Umwelt gelangen.

    Die EU erkennt die Chemikalie nun auch aufgrund ihrer hormonellen Wirkungen auf Tiere in der Umwelt als besonders besorgniserregenden Stoff (SVHC) an.

    Der zuständige Ausschuss der Mitgliedstaaten der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) hatte dieses im Dezember 2017 entschieden und ist damit einem Vorschlag Deutschlands einstimmig gefolgt. Ab Januar 2018 ist Bisphenol A damit nicht nur wegen seiner schädlichen Wirkung auf den Menschen, sondern auch wegen seiner Umwelteigenschaften auf der sogenannten REACH-Kandidatenliste. Stoffe dieser Liste sind Kandidaten für das Zulassungsverfahren unter REACH, welches das langfristige Ziel hat, den Stoff zu ersetzen und die Verwendung von weniger schädlichen Alternativen zu fördern. Der Stoff könnte nun noch weitgehender reguliert werden. Studien hatten gezeigt, dass Bisphenol A bei Fischen und Froschlurchen hormonähnlich wirkt und Fortpflanzung und Entwicklung schädigt. Das UBA wird prüfen, ob und gegebenenfalls welche Verwendungen von Bisphenol A für einen besseren Schutz der Umwelt zusätzlich beschränkt werden müssen. Umzusetzen wäre das durch den europäischen Gesetzgeber.

    Außerdem können Verbraucherinnen und Verbraucher mit Hilfe der Smartphone-App „Scan4Chem“ des UBA bei Herstellern einfach eine Anfrage stellen – und so deutlich machen, dass sie keine SVHC in Produkten akzeptieren. Auch für die Umwelt lassen sich mögliche Einträge verringern: Alltagsprodukte mit Bisphenol A lassen sich vermeiden, indem man zum Beispiel von Konservendosen (dort kann Bisphenol A in der Innenbeschichtung enthalten sein) und von Plastikbehältern auf Mehrweg-Behälter aus z. B. Glas umsteigt. Bedrucktes Thermopapier wie Kassenzettel oder Fahr- und Eintrittskarten sollten so weit wie möglich über den Restmüll entsorgt werden. Dadurch wird verhindert, dass Bisphenol A über recycelte Papierprodukte wie Toilettenpapier wieder in den Stoffkreislauf und in die Umwelt gelangt.

    Hier Hier finden Sie die Pressemitteilung des Umweltbundesamtes (UBA).

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