Kategorie: Druckfarben und Klebstoffe

Wechselwirkungen zwischen den Komponenten und späteren Füllgütern sind ein Hauptaufgabengebiet zu diesem Themenkomplex. Sowohl die Lagerung mit und im Füllgut, als auch die mechanische Festigkeit von Verbundmaterialien sind hier typische Fragestellungen.

  • Präzise Materialanalyse von (Verbund-) Folien 

    Präzise Materialanalyse von (Verbund-) Folien 

    Dr. Daniel Wachtendorf 
     
    Die Materialcharakterisierung von Folien spielt eine entscheidende Rolle in der Forschung und Industrie, insbesondere bei der Entwicklung und Qualitätssicherung von Verpackungsmaterialien, technischen Folien und Verbundwerkstoffen. Um die Struktur, Zusammensetzung und thermischen Eigenschaften dieser Materialien genau zu analysieren, kommen verschiedene bewährte Verfahren zum Einsatz. 

    Die genaue Analyse von Verbundfolien ist essenziell, um deren Struktur und Eigenschaften zu verstehen. Sie wird häufig zur Klärung folgender Fragestellungen benötigt: 

    1. Materialinformation: Wie ist die Folie aufgebaut? Diese Frage ist besonders relevant, wenn das Material unbekannt ist – beispielsweise zur Beurteilung der Recyclingfähigkeit. 
    1. Verwechslung vermeiden: Entspricht die gelieferte Folie tatsächlich der bestellten Spezifikation? 
    1. Fehlersuche in der Rezeptur: Liegt eine Abweichung oder Verwechslung in der Zusammensetzung vor? 
    1. Wettbewerbsanalyse: Welche Folienvarianten existieren am Markt – auch von Mitbewerbern – für spezifische Anwendungen? 

    Der Innoform Testservice in Oldenburg bietet ein umfassendes Analysenpaket zur präzisen Bestimmung des Folienaufbaus und der Materialzusammensetzung. Dieses umfasst Mikrotomquerschnitte, DSC (Differential Scanning Calorimetry), Polarisationsthermomikroskopie und Infrarot-(IR)-Spektroskopie. Mit diesen Methoden lassen sich fundierte Erkenntnisse gewinnen, die für Qualitätssicherung, Produktentwicklung und Marktanalysen unverzichtbar sind. 

    Der erste Schritt zur Analyse 

    Beim Eingang der Kundenprobe wird zunächst ein schneller Mikrotomquerschnitt angefertigt. Dieser gibt eine erste Übersicht über die Komplexität der Probe und dient als Grundlage für die Planung weiterer Untersuchungen. Nach der Ermittlung des erforderlichen Analyseaufwands wird ein detaillierterer Mikrotomquerschnitt erstellt, der unter hoher Vergrößerung meist im Durchlicht betrachtet wird. Diese Methode erlaubt es, die Anzahl der Schichten, deren Dicken und grundlegenden Aufbau exakt zu bestimmen. 

    Der Mikrotomquerschnitt einer Folie 

    Die erstellten Bilder dienen nicht nur als Orientierung für weiterführende Analysen, sondern auch zur anschaulichen Visualisierung für den Auftraggeber. Moderne Mikroskope liefern dabei exzellente Ergebnisse und sind eine wesentliche Voraussetzung für die nachfolgende Materialcharakterisierung. Der Mikrotomquerschnitt bildet somit einen zentralen Bestandteil der Analyse und stellt zusammen mit der tabellarischen Ergebniszusammenfassung das Herzstück unserer Berichte dar. 

    Thermische Analyse 

    Der zweite Schritt ist die Differential Scanning Calorimetry (DSC), eine präzise Methode zur thermischen Analyse der Probe. Vor Beginn dieser Untersuchung müssen jedoch Halogene ausgeschlossen werden. Dies erfolgt mithilfe der Beilsteinprobe, einer einfachen chemischen Nachweismethode für Halogene wie PVC oder PVDC. Dabei wird ausgenutzt, dass Halogene in Gegenwart von Kupfer charakteristische grüne Flammenfärbungen erzeugen. Enthält die Folie Halogene, wird auf die DSC-Analyse verzichtet, da entstehende Gase den Sensor des Geräts beschädigen könnten. 

    Fällt die Beilsteinprobe negativ aus, wird ein Thermogramm der Probe erstellt. Dieses liefert wichtige thermische Parameter wie Schmelztemperaturen, Schmelzenthalpien (Energieaufnahme oder -abgabe) sowie Kristallinitäts- und Glasübergangstemperaturen. Obwohl die DSC keine schichtspezifischen Ergebnisse liefert, bietet sie einen umfassenden Überblick über die thermischen Eigenschaften der gesamten Probe. Besonders in Kombination mit der Heiztischmikroskopie lassen sich typische Werkstoffe wie Polyethylen (PE) präzise identifizieren. 

    Analyse des Schmelzverhaltens einzelner Schichten 

    Ein weiterer wichtiger Schritt der Materialcharakterisierung ist die Heiztischmikroskopie. Diese ermöglicht die detaillierte Untersuchung des Schmelzverhaltens einzelner Schichten von Verbundfolien. Nach der Anfertigung eines Mikrotomquerschnitts wird die Probe ohne Medium auf einem Glasträger im Durchlichtmikroskop positioniert. Dort wird sie schrittweise in einer Art „Miniofen“ erhitzt und kontinuierlich beobachtet. 

    Durch spezielle Polarisationsfilter entsteht ein Dunkelfeld, in dem teilkristalline Schichten als helle Bereiche sichtbar werden. Durch eine kontrollierte Temperaturerhöhung lassen sich die Schmelzbereiche exakt bestimmen. Beim Erreichen des Schmelzpunkts verschwindet die Doppelbrechung, wodurch die zuvor hellen Schichten dunkel erscheinen. Dieses Verfahren erlaubt es, die thermischen Eigenschaften einzelner Schichten genau zu bestimmen – auch bei eingefärbten Schichten, beispielsweise mit TiO₂, die eine besondere Herausforderung darstellen. 

    Chemische Analyse der Zusammensetzung 

    Zur Ergänzung der thermischen Analysen kommt die Infrarot-(IR)-Spektroskopie zum Einsatz. Diese Methode liefert detaillierte chemische Informationen über die Zusammensetzung der einzelnen Schichten. Zunächst werden die Außenschichten der Probe mittels ATR (abgeschwächte Totalreflexion)-Spektroskopie untersucht. Anschließend wird ein Mikrotomquerschnitt erstellt, der in einem speziell entwickelten Edelstahlhalter für Durchlichtmessungen positioniert wird. 

    Mithilfe eines Infrarot-Spektrometers können Spektren der einzelnen Schichten aufgenommen und mit Referenzspektren verglichen werden. Diese Untersuchung ergänzt die thermischen Analysen und dient als zweite Verifizierung der Ergebnisse. 

    Auch die Zwischenschichten einer Probe können mithilfe des IR-Mikroskops können analysiert werden, so dass sich ein vollständiger und detaillierter Aufbau der Verbundfolie ergibt. 

    Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse einer Folie

    Fazit: Umfassende Charakterisierung durch kombinierte Analysen 

    Durch die Kombination mechanischer, thermischer und chemischer Analysen bietet das Analysenpaket von Innoform Testservice eine Möglichkeit, Folien detailliert zu charakterisieren. Vom ersten Mikrotomquerschnitt bis hin zur abschließenden IR-Spektroskopie entsteht ein umfassendes Bild der Materialstruktur und Zusammensetzung. Diese präzise Vorgehensweise liefert nicht nur wertvolle Erkenntnisse für technische und industrielle Anwendungen, sondern setzt auch einen hohen Standard in der modernen Foliencharakterisierung. 

  • Barrierefolien werden recyclingfähiger

    Barrierefolien werden recyclingfähiger

    Es war in Würzburg am 22. und 23. Juni 2023 klar – der Megatrend im Verpackungsbereich – Recyclingfähigkeit – strahlt auch, und ganz besonders, auf Barrierefolien aus.

    Ausgehend von Vorträgen zum Thema Food-Waste und dem Leitbild der Nachhaltigkeit an sich, wurde schnell klar – Barrierefolien werden den Flexpack-Markt weiter antreiben. Die 3 Säulen der Nachhaltigkeit: Ökonomie, Ökologie und Soziales müssen ausgewogener berücksichtigt werden, so Hilmar Heithorst. Wir konzentrieren uns derzeit auf Recycling und damit auf die Ökologie, aber wenn das nicht auch sozial und ökonomisch umgesetzt wird, ist das nicht nachhaltig.

    Die oberste Aufgabe der Verpackung insgesamt sei es, Lebensmittelverschwendung zu vermeiden, sagte Thomas Gröner. Es sei eine Schande, dass etwa ein Drittel der produzierten Lebensmittel nicht gegessen werde. Ein Teil davon verdirbt immer noch auf dem Weg vom Acker zum Teller, weil Barrieren fehlen und die Lieferketten zu lang sind. Auch hier kann Flexpack helfen, CO2-Emissionen zu vermeiden.

    Peter Olbrich hat dafür Lösungen mit seinen Vakuumbeschichtungsanlagen und viel Know-how, um hauchdünne Barriereschichten aus Aluminium, Aluminiumoxid (transparent) und Siliziumoxid herzustellen. Hier gibt es marktgerechte Systeme, um extrem preiswerte und inzwischen auch robuste Barrieren gegen Sauerstoff und Wasserdampf herzustellen. Und das Beste: Diese nur wenige Nanometer dünnen Schichten stören keinen der bisherigen Recyclingprozesse, so dass die polymeren Trägerschichten stofflich recycelt und wiederverwendet werden können. Lediglich Metallisierungen führen zu einer leichten Vergrauung der Regenschutzfolien – “grey is the new green”.

    Stefan Schiessl stellte die Fraunhofer-Entwicklungsergebnisse rund um Nanokomposite vor, die unter anderem als Barrieren auf Papier eingesetzt werden können. Die mit üblichen Lackier- und Beschichtungsverfahren applizierbaren Systeme sind auch recyclingfähig und teilweise bereits kommerziell verfügbar.

    In die gleiche Richtung zielt Ben Raven mit seinen Polyethylenen für mono- und sogar biaxial- orientierte PE-Folien. Mono-Material statt Multi-Material für ein noch besseres Recycling von Folienverpackungen. Neu sind hier PE-Typen mit höherer Dichte für den Reckprozess, die sich mechanisch und chemisch einwandfrei recyceln lassen.

    Jiabril Gigli setzt auf wässrige Barrierelacke und stellte seine Hochleistungssysteme vor, die sowohl auf Papier als auch auf Folie zu guten bis sehr guten Barrierewerten führen.

    Thomas Schmitt berichtete über monoaxiale Reckanlagen für Blasfolien, die vor dem Flachlegen des Schlauches oben an der Blase recken. Dies spart Energie, da die Blase noch warm ist, und erhöht die Freiheitsgrade im Prozess. Ein Vorteil ist u. a. die verbesserte Planlage solcher Folien.

    Anna Helgert berichtet von Tiefziehverpackungen, die auch in der Konstruktion materialreduziert werden können. So lässt sich Fleisch in Schrumpfverpackungen kaum minimalistischer verpacken – aber natürlich ist das mit dünnsten Folien auch mit Barriere-Coextrudaten möglich.

    Achim Grefenstein teilt seine Neuentwicklungen aus dem Baukastensystem, die alle auf monoaxial verstreckten Blasfolien basieren, mit Marktbegleitern. Wir müssen schnell nennenswerte Mengenverschiebungen von Multi-Material zu Mono-Material erreichen. Für Flexpack sieht er mittelfristig nur noch 3 Polymere: Polyethylen (PE), Polypropylen (PP) und Polyethylenterephthalat (PET). Seine Folien basieren alle entweder auf PE oder PP und können auch kombiniert werden. Die mehrschichtige, gestreckte Blasfolie kann – je nach Anwendung – mit oder ohne Barriere geliefert werden.

    Christian Lutze klärte die Kunststoff-Experten über das Für und Wider von Papierverpackungen auf. Mitsubishi liefert ausschließlich Frischfasern für den Lebensmittelverpackungsmarkt und setzt bei den Barrieren auf recycelbare, wässrige Systeme, die bei Papierverpackungen stets die 5 % Fremdstoffgrenze nicht überschreiten sollten. Sauerstoff-, Aroma-, Fett- und Wasserdampfbarrieren sind bereits im mittleren Barrierebereich verfügbar. Aber auch im Papierbereich werden Rezyklate für Lebensmittelverpackungen nur zögerlich eingesetzt – aus gutem Grund!

    Jochen Moesslein bietet einen fluoreszierenden Tracer an, um nicht nur einzelne Materialien oder Schichten zu markieren, sondern ganze Rezepturen im Recyclingstrom identifizierbar zu machen. Einem Tracer kann also eine ganze Rezeptur mitgegeben werden – am besten aufgedruckt auf Verpackungen oder als Etikett. Erste industrielle Prototypen gibt es bereits mit Zeiss, ab September können Rezycler bei Polysecure im Technikum Tests durchführen.

    Andreas Peterhanwahr bietet Überwachungs- und Qualitätssicherungssysteme für Regeneratfolien aus einer Hand. Auch die Integration in die Maschinensoftware und eine Nachrüstung sind möglich.

    Victor Trapp setzt auf Bio-Ormocere. Hier schließe sich der Kreis, sagt er und verweist auf die beeindruckenden Barriereeigenschaften von Ormoceren – auch auf Basis von Biopolymeren. Auch am Preis werde intensiv gearbeitet. Dass Ormocere unter anderem zur Veredelung von Hoch- und Ultrahochbarrieren eingesetzt werden, beweist ihre Daseinsberechtigung.

    Lars Hancke beschrieb abschließend die enorme Vielfalt an Lackierungen mit unterschiedlichen Barrieren gegen UV-Licht, Fett, Sauerstoff und Wasserdampf, die ein Lack- und Farbenhersteller heute anbieten kann. Auch das Deinking wird hier eine Rolle spielen, um bedruckte Folien und Papiere in Zukunft noch besser recyclingfähig zu machen. Alles zusammen, weniger Material, Mono-Materialaufbauten, Deinking und eine der Anwendung angepasste Barriere werden nach seiner Meinung und der Einschätzung aller Teilnehmer und Referenten den Weg in eine Kreislaufwirtschaft mit Barrierefolien ermöglichen.

    Verzichten können wir auf diese nicht – das ist Konsens.

    Mehr Informationen und der Kauf der Zugangsdaten für die Aufzeichnungen und Vortragsunterlagen unter: innoform-coaching.de/tagung/barriere-verbundfolien-der-expertentreff-2022

    Die Zusammenfassung haben wir live auf LinkedIn gestreamt und ist hier verfügbar: https://www.linkedin.com/posts/karstenschroeder_flexpackbranche-skz-innoform-activity-7077962399147786240-UTfI?utm_source=share&utm_medium=member_desktop

    Karsten Schröder, Juni 2023

  • Guido Aufdemkamp von Flexible Packaging Europe zu den Hintergründen des Inno-Meeting Europe

    Guido Aufdemkamp von Flexible Packaging Europe zu den Hintergründen des Inno-Meeting Europe

    Ein Interview von Karsten Schröder mit Guido Aufdemkamp

    … “das eigentliche Ziel ist der Kampf gegen den Klimawandel …”

    Guido, wir haben seit Jahren darüber diskutiert, warum es das Inno-Meeting in Osnabrück nur in deutscher Sprache gibt. Es hat sich im deutschsprachigen Raum als echter Branchentreff etabliert. Mittlerweile reiht Innoform sogar einige Ableger in die Marke Inno-Meeting ein und benutzt sogar eine eigene Website dafür www.inno-meeting.eu . Nun gibt es das erste europäische Inno-Meeting Europe in englischer Sprache in Berlin. Welche Intention verfolgt der europäische Flexpack-Verband mit dieser Kooperation mit Innoform?

    Ein europäischer und offener Branchentreff stellt eine tolle Ergänzung zu unseren zahlreichen Verbandsforen, die nur für Mitglieder zugänglich sind, dar. Da der Schwerpunkt unserer Aktivitäten in Europa liegt, kooperieren wir mit Innoform, um bald die Premiere des ersten europäischen Branchentreffs des gesamten flexiblen Verpackungssektors inklusive Zulieferern und Kunden der eigentlichen Hersteller zu erleben.

    Die Inno-Meetings in deutscher Sprache sind geprägt von technischen Themen und Schwerpunkten. Beispiele hierfür sind Standbeutel, Drucktagung, Barrieretagung und viele mehr. Wo liegt der Fokus konzeptionell beim europäischen Blick auf die Branche im Inno-Meeting Europe?

    In allererster Linie geht es um die ganzheitliche Betrachtung der Wertschöpfungskette rund um flexible Verpackungen. Daher freut es uns sehr, dass die zahlreichen Referenten wirklich die Vielfalt der Branche abbilden. Wir sind überzeugt, dass wir eine tolle Plattform sowohl für Wissensvermittlung als auch für aktive Diskussionen zwischen den Akteuren bieten werden.

    Die Zielgruppe des europäischen Inno-Meetings unterscheidet sich nicht nur regional von der der deutschsprachigen Tagungen. Wen sprecht ihr konkret an?

    Wie bereits gesagt, der eine große Unterschied ist die Europäisierung des Inno-Meeting-Ansatzes, welche übrigens dem Status der Branche entspricht, die seit vielen Jahren den europäischen Binnenmarkt aktiv lebt. Der andere ist die Nicht-Fokussierung auf Teilbereiche, sondern die ganzheitliche Betrachtung der Wertschöpfungskette flexibler Verpackungen, Rohstoff- und Maschinenhersteller, Converter, Abfüller, Handel und Verwerter. Dieser totale Blick auf die Branche mit ihren vielen Akteuren wird das Inno-Meeting Europe zu einem einzigartigen Treffpunkt machen.

    Der Inno-Talk Europe – das Online-Format des Innoform Branchentreffens im 4-Wochen-Rhythmus – findet am 16. September 2022 zum dritten Mal statt https://www.inno-talk.de/termine/INE-09-22.

    Welche Rolle spielen die Inno-Talks Europe in diesem Gesamt-Angebot mit Innoform und FPE? Die Namensähnlichkeit kann ja kein Zufall sein.

    Der Inno-Talk Europe als digitale Plattform ist das logische unterjährige Gegenstück zur Präsenzveranstaltung Inno-Meeting Europe. Wobei hier nicht Gegensatz, sondern Ergänzung gemeint ist. Aufgrund der limitierten Möglichkeiten von Präsenzveranstaltungen während der Pandemie hatte der Inno-Talk Europe bereits die Gelegenheit, sich innerhalb der Branche zu etablieren. Genau das möchten wir nun auch mit dem Inno-Meeting Europe erreichen.

    Worum wird es inhaltlich beim ersten Inno-Meeting Europe hauptsächlich gehen? Flexpack & Climate Change heißt der Titel – aber was verbirgt sich dahinter?

    Recycling oder Kreislaufwirtschaft mögen die großen Themen unserer Zeit sein, aber das eigentliche Ziel ist der Kampf gegen den Klimawandel. Fast alles andere sind lediglich Mittel und Wege, um den Klimawandel aufzuhalten. Wenn das große Ganze außer Acht gelassen wird, ist das leider allzu häufig mit unerwünschten Nebenwirkungen verbunden. Flexible Verpackungen sind mit Abstand die Ressourcen schonendste Art, vor allem Lebensmittel zu schützen – somit ein guter Baustein gegen den Klimawandel. Aber es gibt noch einige Hausaufgaben zu bewältigen, um flexible Verpackungen weiter zu verbessern. Das betrifft neben der Materialoptimierung vor allem die Verwertung der eingesetzten Materialien, für die bereits einige vielversprechende Technologien existieren und weiterentwickelt werden. All das und vieles mehr wird beim Inno-Meeting Europe präsentiert und hoffentlich kontrovers diskutiert werden.

    http://ie.innoform.de
  • Klebstoffwerk in Betrieb genommen

    Klebstoffwerk in Betrieb genommen

    Neues vollautomatisiertes Werk
    in Fontanar, Spanien




    Es geschieht nicht alle Tage, dass auf der grünen Wiese eine neue Polyurethan-Klebstofffabrik gebaut wird. Im Allgemeinen werden existierende Produktionen erweitert, wobei die existierende Technologie beibehalten wird und der Rest der Fabrik mit der erweiterten Kapazität Schritt halten muss, so gut es eben geht.

    Das spanisch-deutsche Unternehmen Morchem produziert seit 36 Jahren PU Klebstoffe an seinem Standort in der Nähe von Barcelona. Die Firma ist in der zweiten Generation inhabergeführt. Diese Konstellation ermöglichte es, angesichts rapide steigender Marktanteile, schnell und innovativ die Produktionskapazitäten zu erweitern, um mit dem steigenden Geschäft Schritt zu halten.

    Inhaber und Geschäftsführer Helmut Schaeidt-Murga konnte sich dabei einen Traum erfüllen und sich, frei von internen Zwängen, eine ultramoderne Klebstofffabrik schaffen, die genau so gebaut wurde, wie sie nach dem aktuellen Stand der Technik idealerweise sein sollte: Großzügig, sicher, präzise und vollautomatisiert.

    Die „grüne Wiese“ für die Fabrik fand man in Fontanar, im Nordosten von Madrid, 40 Minuten vom internationalen Flughafen entfernt. So wurde ein unabhängiger zweiter Standort in Europa geschaffen, um auch für den Fall eines Produktionsstillstands den Kunden Liefersicherheit zu gewährleisten, was in der Branche durchaus nicht alltäglich ist.

    Die Produktion wurde nach Industrie 4.0 Standards entworfen und gebaut, um maximal zuverlässige Qualität und Lebensmittelkonformität zu produzieren. Konkret bedeutet das Vollautomatisierung und somit optimale Reproduzierbarkeit der Chargenspezifikationen. Anders als im Markt üblich, basieren die PU Klebstoffe von Morchem auf eigenen Polyesterentwicklungen. Die Polyester werden mehrstufig in seriell angeordneten Reaktoren produziert, wodurch optimale Bedingungen für die enge Molekulargewichtverteilung und die folgende Kettenverlängerungen entstehen.

    Alle Rohstoffe werden flüssig oder als Pulver in Tanks gelagert und ohne menschlichen Eingriff vollautomatisch den Reaktoren zugeführt, wodurch die Produktion völlig menschenleer ist, bis auf die „Piloten“ im Cockpit, die die Abläufe in den sechs Reaktoren steuern. Die Abfüllung und Bestückung der Paletten erfolgt ebenfalls vollautomatisch und unter Stickstoff in einer abgeschirmten Abfüllanlage, was zu einem hohen Maß an Hygiene in der Produktionshalle führt, ganz abgesehen von der Arbeitssicherheit.

    .

    Aktuell läuft die Fabrik mit einer Kapazität von 16.000 t im Jahr. Die sechs 25 t Reaktoren sorgen für eine überaus konstante Qualität und eine gute Optimierung der Effizienz. Auch wenn Morchem somit für das Wachstum der nächsten Jahre gut gerüstet ist, kann die Fabrik in ihrer Kapazität schnell erweitert werden, da, bis auf die erforderlichen zusätzlichen Reaktoren, die Infrastruktur der Fabrik auf eine Kapazität von bis zu 80.000 t ausgelegt ist. So sieht PU Klebstoffproduktion nach Industrie 4.0. aus!

    Morchem ist Supporter der www.inno-talk.de Initiative für mehr Flexpackwissen.

  • Umweltgerechte Kunststoffverpackungen – Umdenken = Neudenken

    Umweltgerechte Kunststoffverpackungen – Umdenken = Neudenken

    Eine Kooperationsveranstaltung von SKZ und Innoform

    Verpackungen haben sich viele Jahre vorwiegend in den Bereichen Produktschutz und Konsumentenfreundlichkeit weiterentwickelt. Doch seit einigen Jahre dreht sich vieles nur noch um Nachhaltigkeit. Was bedeutet dies? Geht es um Recyclingfähigkeit, und was ist das genau? Oder reden wir nur über umweltverträgliche Entsorgung oder doch mehr über Ressourcenschonung?

    In unserer Reihe der Umweltgerechten Kunststoffverpackungen möchten wir dieses Mal erneut zum Umdenken und Neudenken auffordern. Darunter verstehen wir einerseits, dass nicht nur die Recyclingfähigkeit weiter entwickelt werden muss, andererseits aber auch der Kundennutzen hohe Priorität hat. Zudem wird das Marketing nicht akzeptieren, dass Packmittelkosten explodieren und gleichzeitig Qualitäten wie Farbe oder sogar Festigkeiten oder Dichtigkeiten schwanken.

    Nach wie vor sprechen wir heute bei Recycling meistens von Downcycling in mechanischen Prozessen. Echte Kreislaufwirtschaft sieht anders aus. Sind wir da auf dem richtigen Weg? Oder müssen wir uns ganz von Einwegverpackungen im herkömmlichen Rahmen verabschieden? Ist Papier das Allheilmittel oder eventuell sogar neue Papiere aus Gras oder Algen?

    Wir möchten weder Vorurteilen noch Ideologien Vorschub gewähren. Wir klären auf entlang dieses großen Spannungsfeldes mit Vorträgen zu diesen Stichworten:

    • Grundlagen für die Diskussion um Nachhaltigkeitsbewertungen
    • Wir stellen alles in einen größeren Zusammenhang der Ressourcennutzung
    • Status Quo des mechanischen Recyclings
    • Wünsche und neue Möglichkeiten der Marken, auch ohne Greenwashing
    • Vergleich von Getränkekarton und Flexpack
    • Was können Maschinenbauer liefern?
    • Welchen Innovationsschub sollten wir nun nutzen?
    • Was bedeutet eigentlich Zero Carbon?
    • Wie steht es um die Biopolymere?
    • Und welche alternativen Werkstoffe haben wir zur Verfügung?

    Diese Themen und vieles mehr beim Netzwerken, bei Podiumsdiskussion und Votings erfahren Sie live in Würzburg oder wahlweise auch remote zugeschaltet, von wo auch immer Sie teilnehmen können und wollen.

    Profitieren Sie von der innovativen Hybrid-Event-Plattform von eveema, die sich schon in vielen Inno-Talks bewährt hat.

    Das Süddeutsche Kunststoffzentrum SKZ und Innoform haben auch das Format hybridisiert. So entstehen gemeinsame Teilnehmerlisten aus Online- und Präsenz-Teilnehmern, die mit modernster Technik vernetzen und diskutieren können. Alle sind in Q&A Sessions eingebunden und gestalten aktiv den Verlauf dieses modernen Formates mit. Live-Zuschaltungen sind ebenso dabei wie Wortmeldungen aus dem Auditorium im CCW.

    Ach ja – und ein spannendes Rahmenprogramm wird es natürlich auch geben – allerdings exklusiv für alle Präsenz -Teilnehmer:innen.

    Melden Sie sich gern jetzt an, wenn es einmal etwas innovativer sein darf: http://um.innoform.de

  • Die Deutsche Druckfarbenverordnung – es geht voran

    Die Deutsche Druckfarbenverordnung – es geht voran

    Zum Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher vor möglichen Gesundheitsgefahren im Verkehr mit bedruckten Lebensmittelbedarfsgegenständen hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) mit dem Entwurf der “Einundzwanzigsten Verordnung zur Änderung der Bedarfsgegenständeverordnung” (Druckfarbenverordnung) eine Liste von Stoffen festgelegt, die in Druckfarben bei der Herstellung von Lebensmittelbedarfsgegenständen verwendet werden dürfen, mit Höchstmengen für den Übergang auf Lebensmittel (Positivliste).

    Am 16.08.21 hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) dem Bundesrat den Entwurf dieser Verordnung zugeleitet (siehe

    https://www.bundesrat.de/SharedDocs/drucksachen/2021/0601-0700/655-21.html

  • Cradle to Cradle – der Ausweg

    Cradle to Cradle – der Ausweg

    Einige Webseminare für Verpackungshersteller und Abpacker.

    Mit EPEA Switzerland GmbH in Persona Albin Kälin bieten wir bei Innoform nun eine Webseminar-Reihe zum Thema C2C, wie Cradle to Cradle oft abgekürzt wird, an.

    Wie viele wissen, setzen wir uns schon seit 2013 für dieses Prinzip in der Form ein, als dass wir immer mal wieder Vorträge in Events einstreuen und als Innoform z.B. für den Begriff Materialgesundheit werben.

    Professor Braungart, der als Erfinder dieses Systems gilt, wird mittlerweile nicht mehr als Träumer verspottet, sondern sehr ernsthaft auf höchster Ebene eingeladen, das C2C Prinzip zu erklären.

    Informativ ist auch dieser Spiegel-Artikel nebst Video: https://www.spiegel.de/video/cradle-to-cradle-michael-braungart-ueber-plastik-video-99019961.html

    Die Idee ist, einfach davon wegzukommen, z.B. rund 600 Chemikalien für einen Joghurtbecher zu verwenden, von denen einige keine Aufgabe und andere nur Nebenwirkungen haben, da sie Spalt-/ oder Nebenprodukte sind. Hinzu kommt der Gedanke, dass Werkstoffe in einer Hand bleiben. Also der Kunststoffverpackungshersteller die Verpackung nur verleiht – somit das verpackte, transportierte, geschützte und marketingmäßig optimierte Gut zum Konsumenten bringt und nicht die Verpackung verkauft. Aber so weit geht es zunächst noch gar nicht. Der Beginn ist das Umdenken weg vom linearen Denken hin zum Kreislaufdenken.

    Wir wollen Gestalter fundiert und systematisch mit drei aufeinander aufbauenden Online-Workshops in die Lage versetzen, selber Kreisläufe für und mit Verpackungen zu schließen.

    Cradle to Cradle, Teil A: Die Kreislauf-Lösung für Verpackungen?!

    Cradle to Cradle Teil B: Wie beginne ich mit der Umsetzung beim Packmittelhersteller

    Cradle to Cradle für Professionals, Teil C

    Nutzen auch Sie diese auf Verpackungen zugeschnittenen Webseminare für Ihr Umdenken und Umschwenken.

  • Das war der erste Inno-Talk

    Das war der erste Inno-Talk

    Am 26. Februar 2021 war es soweit – der Auftakt ist gemacht. Ab diesem Datum bietet Innoform nun jeden dritten Freitag im Monat den Inno-Talk an. Es geht immer um Verpackungen und um aktuelle Schwerpunktthemen – dieses Mal waren es die Standbeutel.

    Mit fast 350 angemeldeten Teilnehmern und 196 Unternehmen aus den Branchen Verpackung, Maschinenbau, Rohstoffe, Lebensmittel, Handel und Markeninhaber, wurde ein großer Teil der Lebensmittel-Lieferkette abgedeckt.

    Innoform zeigt sich erneut kreativ in dem kurzweiligen, kompakten Format, das eher an eine Fernsehübertragung als an ein ZOOM-Meeting erinnert, was es definitiv auch nicht ist.

    Mit zwei Impulsvorträgen gaben Henno Hensen und Thomas Kahl Einblicke in die Trends und Entwicklungen des standfähigen Beutels, auch Standbeutel oder SUP genannt. Daraus entwickelte sich ein echtes Fragenfeuerwerk.

    Themen wie:

    • Recyclingfähigkeit
    • Barriereeigenschaften
    • Ausgießer-Einsätze
    • Alternative Materialien

    wurden kompetent beantwortet und in der anschließenden Debatte vertieft. So konnten auch kontroverse Standpunkte auf Fakten gestützt näher erläutert werden.

    Im “Airmeet” trafen sich über 100 Gäste im Anschluss an den offiziellen Teil zum Meinungsaustausch – ein neuer Rekord. Hier wurden neben den Sponsorentischen auch Thementische zum schnelleren Kennenlernen angeboten.

    Schnappschuss aus dem Airmeet-Networking-Tool

    Dieses Branchentreffen, das es nur online und live zu erleben gibt, wird am 19. März 2021 zum Thema Monofolien seine zweite Aufführung haben. Nutzen auch Sie diese bequeme und einzigartige Möglichkeit des Netzwerkens und der Wissenserweiterung unter Entscheidern der Flexpackbranche.

    Finanziert wird dieses Angebot von den Supportern, die ab April einen festen Platz in dem Format bekommen werden. Hier entsteht eine neu konzipierte Form der Kontaktbörse, Ausstellung und Wissens-Datenbank.

    Werden auch Sie Supporter unserer Flexpack-Community und vereinbaren Sie kostenlos und unverbindlich einen Beratungstermin mit Gordana Schlösser – natürlich direkt online

    Klicken für Terminauswahl

    Und hier noch ein kurzer Trailer des ersten Inno-Talks für alle, die ein erstes Live-Erlebnis nachempfinden möchten.

    Trailer vom ersten Inno-Talk

    Ihr Innoform Coaching Team

  • Videokurse zu den Grundlagen der Verpackungswelt

    Videokurse zu den Grundlagen der Verpackungswelt

    Ab sofort sind vier Staffeln mit jeweils bis zu 14 Videos von Jan Switten in englischer Sprache verfügbar.

    Aktueller als jedes Fachbuch auf dem Markt und bequem zu studieren – das war die Maßgabe für dieses Projekt.

    Die vier aufeinander aufbauenden, aber auch einzeln verfügbaren Staffeln sind ideal für Ein- und Aufsteiger in dieser komplexen Verpackungswelt gestaltet.

    In verständlicher Sprache und mit technischen Beispielen aus der Praxis für die Praxis, hat Jan Switten seine über 40 Jahre Berufserfahrung eingebracht.

    Hier finden Sie einen kleinen Trailer, was sie erwartet:

    Trailer mit Jan Switten

    Nutzen Sie jetzt die Gelegenheit ohne Risiko Ihr Wissen zu vertiefen. Auch bei diesem Angebot können Sie sich auf unsere 100% Geld-Zurück-Garantie verlassen.

  • Keiner will sie, alle kaufen sie – die Kunststoffe

    Keiner will sie, alle kaufen sie – die Kunststoffe

    Müssen wir nun grundsätzlich umdenken?

    Kunststoffe sind nach wie vor bei vielen unbeliebt – stimmt das eigentlich? Die gerade veröffentlichten Daten des Stoffstrombilds für Deutschland zeigt etwas völlig anderes. Noch nie wurden so viele Kunststoffe erzeugt wie in den letzten Jahren!

    Insbesondere die Verpackungen spielen eine bedeutende Rolle bei dem Kunststoffverbrauche – das ist bekannt und brisant zugleich, denn: Sie sind in der Regel sehr kurzlebige Konsumgüter und „leben“ oft nur Tage oder Wochen. Das führt dazu, dass die Hauptabfallmenge der Kunststoffe in Deutschland aus Verpackung besteht. So weit so bekannt. Was aber immer wieder überrascht ist die Zuwachsrate.

    Quelle: https://www.bkv-gmbh.de/fileadmin/documents/Studien/Kurzfassung_Stoffstrombild_2019.pdf

    Diese Graph  macht umso nachdenklicher, wenn man sich bewusst macht, wie Medienberichte und Realität hier auseinander klaffen. Liest man Tagespresse, könnte man denken, alle Deutschen wollten lieber heute als morgen kein Plastik mehr. Doch sie kaufen so viel wie nie – wie kommt das?

    Ist der Nutzen so überzeugend, das die Vorurteile zu Plastik nicht real werden? Fehlt es an Alternativen? Darüber wird ebenfalls viel berichtet. Was uns als Flexpacker aber motivieren kann ist, dass die Nachfrage ungebremst hoch ist. Das birgt Chancen und Risken gleichermaßen. SO sagen die Pessimisten – das wird uns vor die Füße fallen und die Optimisten sehen neue Märkte und Chancen – insbesondere bei der Kreislaufwirtschaft, die langsam aber sicher an Fahrt aufnimmt. Ich sehe nüchtern massiven Handlungsbedarf uns um die Entsorgung viel stärker und mit neuen Ideen zu weidmen. Das Geld liegt an sich auf den Halden und muss nur wieder in den Stoffstrom zurück. Das erkennen immer mehr Entsorger aber kaum Flexpacker – warum nicht?

    Wer doch umdenkt, ist herzlich eingeladen zum 19.Inno-Meeting 2021 – dem Branchentreff. Vortragsangebote bitte wieder an KS@innoform.de